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Torloses Topspiel

12. September 2010

Bayern München und Werder Bremen trennten sich in der Top-Partie des dritten Bundesliga-Spieltags torlos. An der Tabellenspitze sind Hoffenheim sowie Mainz nach einem 2:1-Sieg gegen Kaiserslautern noch ohne Punktverlust.

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Sippel-Parade von hinter dem Tor gesehen (Foto: dpa)
Lauterns Torhüter Sippel streckt sichBild: picture alliance/dpa
Franz Beckenbauer mit Blumenstrauß (Foto: AP)
Blumen, aber kein Sieg für "Kaiser Franz" BeckenbauerBild: AP

Eigentlich hatten die Spieler des FC Bayern München ihrem Ehrenpräsidenten Franz Beckenbauer einen Sieg gegen Werder Bremen zum 65. Geburtstag schenken wollen. Doch daraus wurde nichts. Der Meister kam gegen den Dritten der vergangenen Saison nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Die Bayern hatten zwar mehr Spielanteile und einige gute Torchancen. Doch auch die Bremer hätten durchaus als Sieger vom Platz gehen können. "Wir haben im Augenblick einfach kein Glück", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal nach dem Abpfiff. "Es fehlt immer ein Zentimeter zum Tor." Werder Bremen blieb zum fünften Mal in Serie in München ungeschlagen.

Druck auf Gross, McLaren und Magath nimmt zu

Jubelnde Freiburger (Foto: dapd)
Freiburg drehte das SpielBild: dapd

"Drei Spiele, null Punkte, das ist ein Fehlstart", erkannte Trainer Christian Gross nach der 1:2 (1:0)-Niederlage des VfB Stuttgart beim SC Freiburg. Dabei hatte seine Mannschaft zur Pause noch geführt: "Ich habe ein zweites Tor gefordert. Aber im Unterbewusstsein wollten die Spieler wohl zu sehr das 1:0 verwalten." Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison waren die Stuttgarter die beste Elf der Rückrunde gewesen.

Auch für den VfL Wolfsburg lief bisher alles schief. Bei Borussia Dortmund kassierte der Meister des Jahres 2009 eine verdiente 0:2 (0:0)-Niederlage. "Der Druck wird nun immer größer", meinte Wolfsburgs Coach Steve McLaren. Der Engländer bat um Geduld: "Wir haben neue Spieler, ein neues System und einen neuen Trainer. Das braucht Zeit."

Zwei Dortmunder setzten sich gegen drei Wolfsburger durch (Foto: dapd)
Symptomatisch: Zwei Dortmunder setzen sich gegen drei Wolfsburger durchBild: dapd

Ungeduldige Fans hat nicht nur der VfL Wolfsburg, sondern auch der FC Schalke 04. Obwohl der Vizemeister zum Ende der Transferfrist noch einmal viele neue Spieler gekauft hatte, läuft bei den Königsblauen bisher wenig zusammen. Die Schalker verloren am Freitag (10.09.2010) bei 1899 Hoffenheim mit 0:2 (0:1). Trainer Felix Magath versuchte, den Auftritt seiner neu formierten Mannschaft schönzureden: "Wir haben so erstmals zusammengespielt. Da ist es eigentlich noch höher zu bewerten, dass wir dem Tabellenführer so lange Paroli geboten haben."

Erster Sieg für Frankfurt

Aus dem Sumpf herausgezogen hat sich Eintracht Frankfurt. Die Hessen überraschten nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt mit einem klaren 4:0 (2:0)-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach. Daran könne man sehen, so Frankfurts Trainer Michael Skibbe, "dass Ruhe bewahren immer das richtige Zeichen ist. Man muss an die Stärke seiner eigenen Spieler glauben. Dann wird man sich auf Dauer auch durchsetzen." Der Grieche Theofanis Gekas steuerte zwei Treffer für die Eintracht bei.

Hannover und HSV vergeben Führungen

Leverkusens Ballack wird wegen seiner Verletzung behandelt (Foto: dapd)
Ballack verletztBild: dapd

Hannover 96 und der Hamburger SV ließen erstmals in dieser Saison Punkte liegen. Hannover hatte jedoch beim 2:2 (1:0) gegen Bayer Leverkusen Pech. Der Ausgleichstreffer für die Leverkusener durch Patrick Helmes fiel erst in der 90. Minute. Trotz einer Gelb-Roten Karte gegen Pogatetz (36. Minute) hatte Hannover die Führung bis zur Schlussminute verteidigt. Bei Leverkusen musste Michael Ballack in der ersten Halbzeit (31.) verletzt ausgewechselt werden. Bei einer Untersuchung am Sonntag stellte sich heraus, dass er einen Bruch des Schienbeinkopfes erlitten hat. Der Nationalmannschaftkapitän wird seiner Mannschaft voraussichtlich sechs Wochen fehlen.

Der Hamburger SV kam im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 (0:0)-Unentschieden hinaus – und das, obwohl der HSV in Führung gegangen war. "Dann muss man sein Ding auch nach Hause fahren", kommentierte Hamburgs Trainer Armin Veh enttäuscht. Durch die Punkteteilung verpasste der HSV die Chance, seinen 36 Jahre alten Startrekord von drei Siegen in den ersten drei Spielen einzustellen.

Mainz gewinnt das Derby

Der FSV Mainz 05 bleibt das Überraschungsteam der noch jungen Saison. Das Team von Trainer Thomas Tuchel bezwang am Sonntag den davor ebenfalls verlustpunktfreien Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern verdient mit 2:1 (0:1) und feierte damit als einzige Mannschaft neben Tabellenführer Hoffenheim im dritten Spiel den dritten Sieg. Die gut 20.000 Zuschauer sahen 45 Minuten lang viel Kampf und Krampf. Erst nach dem Wechsel hatte die Partie Erstliga-Niveau.

Großes Glück hatte der 1. FC Köln in der Schlussphase der Partie gegen den FC St. Pauli. Bis zur letzten Sekunden mussten die Kölner um ihren ersten Saisonsieg bangen, aber der Aufsteiger vergab größte Chancen zum Ausgleich. So blieb es beim 1:0 - und der umstrittene Trainer Zvonimir Soldo ist vorerst aus der Schusslinie. Bis zum nächsten Wochenende.

Autor: Stefan Nestler/Tobias Oelmaier
Redaktion: Calle Kops