Mai-tastische Tiere und Pflanzen
Der Mai ist gekommen, und mit ihm so manche Verwandte wie die Maischolle, das Maiglöckchen, das Maikraut... Was es damit auf sich hat? Das haben wir uns auch gefragt - und hier sind die Antworten!
Tschüssi April!
Endlich. Der April ist vorbei. Schnee, Hagel, Regen, Minusgrade - gefolgt von Hitzewellen - von diesen Wetterumschwüngen haben wir die Nase voll, oder? Wir sind bereit für einen Mai voller Sonne und frühlingshaften Temperaturen. Und da sind wir nicht allein. Bühne frei für die Mai All-Stars!
Blasse Schönheit
Sobald die weißen Köpfchen durchs satte Grün schauen - und es sich hierbei nicht um Nachzügler der Schneeglöckchen handelt (Vorsicht, Verwechselungsgefahr!) - freuen wir uns doch alle. Willkommen, Maiglöckchen, schön, dich zu sehen! Aber bitte nicht pflücken: Zum einen sind Blüten und Blätter giftig, zum anderen ist das Maiglöckchen geschützt.
Invasion der dicken Brummer
Wir alle haben schon mal einem schwerfälligen Maikäfer in Rückenlage zurück auf die Beine geholfen. Einer ist ja auch noch ok. Aber wenn es zu viele Maikäfer gibt, wird der Sommerbote zum Schädling und frisst die Bäume kahl. Noch gefährlicher aber sind seine Larven, die Engerlinge. Sie warten vier Jahre im Boden auf ihren Einsatz und machen bis dahin so manchem Baum den Garaus.
Laichzeit
Die Mairenke gehört zu den Karpfenfischen. Sie lebt bevorzugt im Brackwasser und zieht ab Herbst bis in die Oberläufe der Flüsse, um im Frühjahr über sandigen oder kiesigen Stellen zu laichen. Die Laichzeit fällt in den Mai oder Juni - daher auch der Name. Wir Menschen lassen sie mittlerweile in Ruhe, da Mairenken aufgrund der vielen Gräten als Speisefische nicht sonderlich beliebt sind.
Besser abtauchen
Anders bei diesen Kerlchen. Im Mai sollten sich die Schollen noch dünner machen als sie sowieso schon sind. Denn im Frühjahr haben die Plattfische Hochsaison - auf unseren Tellern. Ihr Fleisch gilt in den ersten wärmeren Monaten als besonders zart und aromatisch. Also höchste Zeit zum Abtauchen, liebe Maischollen.
Dünne machen
Auch verstecken sollte sich der Maibock. So wird ein männliches Reh bezeichnet, das in seinem zweiten Lebensjahr im Mai gejagt wird. Wer aber im Restaurant einen Maibock auf der Karte findet: Hier ist Schmalreh gemeint, ein weibliches Reh im zweiten Lebensjahr. Eine tierfreundlichere Version ist das Maibock Bier. So werden Starkbiere bezeichnet, die von April bis Juni verkauft werden
Bunt, bunter, Maibirke
Am ersten Mai sieht man in vielen Regionen Deutschlands am Dorfplatz und vor Häusern wieder die Birken "blühen" - schön bunt, mit Krepppapier und Holzherzen. Nur warum gerade die Birke? Sie gilt als Zeichen der Liebe und Zuneigung und ist Symbol des Frühlings und der wiedererwachenden Natur. Wem der Tanz um den Maibaum noch mehr Rätsel aufgibt: einfach mitmachen, der Rest klärt sich von allein.
Maikraut
Spätestens beim Tanz in den Mai wird es auch die Maibowle geben. Die wichtigste Zutat: Der Waldmeister, seltener auch Maikraut genannt. Die erste Erwähnung des Getränks geht auf den Benediktinermönch Wandalbertus aus dem Kloster Prüm im Jahre 854 zurück. Damals wurde der Maiwein zur Stärkung von Herz und Leber im Kloster ausgeschenkt.
Frau Antje lässt grüßen
Ein hierzulande weniger bekannter Frühsommerbote ist der Mai-Gouda. In Holland heißt er Graskaas, also Graskäse, weil er aus der ersten Weidemilch hergestellt wird. Dank besonders frischem, zarten Frühlingsgras soll er besonders gesund und cremig sein. Der Graskaas muss nicht unbedingt aus Holland kommen, aber immer sechs Wochen reifen. Es gibt ihn nur wenige Wochen. Psst: Hochsaison ist im Juni.
Mythos Maikatze
Zuletzt müssen wir noch mit einem Gerücht aufräumen: "Im Mai geborene Kätzchen sind widerstandsfähiger und robuster als Herbstkatzen." Unfug! Diese Bauernweisheit dürfte heute nicht mehr so wichtig sein, da unsere Hauskätzchen es dank guter Versorgung samt Heizung bei weitem nicht mehr so schwer haben durch den Winter zu kommen wie früher einmal. Also: Wir lieben alle Katzen - und den Mai ebenso!