Madrid wird bunter und cooler
Kreativ aus der Krise - dank einer neuen Kultur- und Umweltpolitik wird die spanische Hauptstadt noch attraktiver. Und die Touristen strömen: Zehn Millionen Besucher kamen 2017 nach Madrid, so viele wie noch nie!
Madrid Rio
Weil der Fluss Manzanares im Sommer kaum Wasser führt und die Umgebung wenig einladend war, brachte die Stadt schon vor zehn Jahren ein milliardenschweres Konzept auf den Weg, um diesen Bereich in einen Freizeitpark umzuwandeln: Madrid Rio. Man kann Sport treiben, Fahrrad fahren, spazieren gehen. Und im Sommer gibt es oft Gratis-Konzerte.
E-Mobilität
Als die linke Aktivistin Manuela Carmena ( (rechts im Bild) 2015 zur Bürgermeisterin von Madrid gewählt wurde, sagte sie auch dem Smog den Kampf an. Heute können Touristen überall per App Elektro-Fahrräder, e-Scooter oder e-Autos mieten, für Touren durch die Innenstadt oder für einen Ausflug zum Szenetreff "La Tabacalera".
La Tabacalera
Die alte Madrider Tabakfabrik stand lange leer, bis eine Bürgerinitiative ihre Umwandlung in ein Kulturzentrum durchsetzen konnte. Hier ist alles alternativ: Ausstellungen, Märkte, Kunst-Events. Um die Ecke gibt es indische Restaurants, italienische Eisdielen, aber auch viele kleine Kunst-Galerien. Die Tabacalera liegt im Immigranten-Viertel Lavapies.
Restaurant Bibo
Touristen bringen mehr Geld in die Stadt. Das wiederum lockt auch Spitzenköche an. So den mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Dani García aus Marbella. Seit kurzem bietet er seine andalusisch angehauchte Fusionsküche in der spanischen Hauptstadt an. Für 100 Euro können zwei Personen satt und glücklich werden. Von den rund 3000 Restaurants in Madrid werden 20 von Sterne-Köchen geführt.
Food-Markets
Die Spanier lieben Ausgehen und gutes Essen. Wegen der wirtschaftlichen Krise sitzt das Geld aber nicht mehr so locker. Zum neuen Trend wurden deshalb Foodtrucks und Food-Markets. Am bekanntesten ist der Mercado de los Motores (Foto), einmal im Monat findet er im Eisenbahn-Museum (Museo del Ferrocarril) statt. Dabei kann man auch in alte Züge einsteigen und Kunst und Trödel kaufen.
Börsen-Palast
Viele Firmen und Institutionen sind krisenbedingt aus der teuren Innenstadt in die Vororte gezogen. Auch die Madrider Börse betreibt ihren Haupthandel nun im Norden der Stadt. Seitdem kann das klassizistische Gebäude im Stadtzentrum, an der Plaza de la Lealtad, von Touristen im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Ansonsten wird die 1878 gebaute Börse für Firmenveranstaltungen genutzt.
Bellas Artes
Madrid von oben ist umwerfend. Immer mehr Gebäude vermieten ihre bislang ungenutzten Terrassen an Café- und Restaurantbetreiber; die mit öffentlichen Mitteln geförderten Immobilien sollen bestmöglich verwertet werden. Auch auf dem Dach des herrschaftlichen Kulturpalastes Bellas Artes können Einheimische und Touristen nun dinieren und das Stadtpanorama genießen.
El Matadero
Der alte Madrider Schlachthof war schon lange außer Betrieb, da kam der Stadt die Idee, aus dem Areal einen Ort für Kultur und Begegnung zu machen. Mitten im Arbeiterviertel Legazpi gelegen, wird hier jetzt gratis Theater und Musik angeboten. Bei gutem Wetter tanzen sonntags ältere Menschen im Freien miteinander. Und es gibt Märkte und Festivals. Einmal im Monat findet auch ein Food-Market statt.
Las 7 tetas de Madrid
Vallecas im Süden von Madrid galt lange als sozialer Brennpunkt. Das hat sich in den vergangenen Jahren durch eine Vielzahl kultureller Aktivitäten und die Verbesserung der Infrastruktur verändert. Davon können sich Touristen im Parque de las 7 tetas überzeugen. Seine sieben Hügel bieten beste Aussichten auf die spanische Hauptstadt.
Teatro Real
Der Madrider Oper brachte die Krise eine drastische Budgetkürzung. Dennoch gelang es dem Teatro Real seine künstlerische Qualität zu halten. Das Publikum wird gepflegt mit Gratiskarten für Generalproben und eintrittsfreiem Public Viewing auf den Vorplatz und anderen Orten in Madrid. Ein Sommervergnügen, dass auch für Touristen interessant ist.