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Linke Mehrheit bei erster Wahlrunde in Frankreich

10. Juni 2012

Das linke Lager um Frankreichs neuen Präsidenten François Hollande liegt in der ersten Runde der Wahlen zur Nationalversammlung vorn. Gemeinsam mit ihren Verbündeten konnten die Sozialisten eine Mehrheit erringen.

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François Hollande wählt (Foto: Reuters)
Francois Hollande Wahl FrankreichBild: Reuters

Hollande braucht diese Mehrheit, um überhaupt regierungsfähig zu sein. Laut ersten Hochrechnungen kämen die Sozialisten gemeinsam mit Grünen und Front de Gauche landesweit auf rund 47 Prozent der Stimmen. Die konservative Partei UMP des am 6. Mai abgewählten Präsidenten Nicolas Sarkozy liegt demnach als stärkste Einzelpartei bei etwa 35 Prozent der Stimmen. Sie kann allerdings nicht auf die Unterstützung des rechtsextremen Front National zählen, der auf 13 bis 14 Prozent käme.

Zweite Runde ist entscheidend

In der Mehrzahl der Wahlkreise wird sich der Sieg eines Kandidaten aber erst am kommenden Sonntag in der zweiten Runde der Parlamentswahlen entscheiden. In diese ziehen alle Kandidaten ein, die mindestens 12,5 Prozent der Wahlberechtigten für sich gewinnen konnten. Gewählt ist der Kandidat, der dann die meisten Stimmen bekommt.

Die Wahlbeteiligung war mit rund 60 Prozentetwas geringer als noch 2007. Traditionell gehen in Frankreich bei Parlamentswahlen weniger Bürger an die Urnen als bei Präsidentenwahlen.

Es gilt das Mehrheitswahlrecht

Insgesamt waren etwa 45 Millionen Wähler aufgerufen, über die 577 Sitze in der Nationalversammlung abzustimmen. 6603 Kandidaten hatten sich um ein Mandat beworben. Anders als in Deutschland werden in Frankreich alle Abgeordneten in einer Persönlichkeitswahl nach dem Mehrheitswahlrecht bestimmt.

Dadurch werden in der Regel zwei Wahlgänge nötig: In der ersten Runde ist nur gewählt, wer auf Anhieb die absolute Mehrheit schafft. Das passiert aber selten.

Die französische Nationalversammlung hat eine ungleich schwächere Stellung als der Bundestag. Die Verfassung von 1958 stattet den Präsidenten mit umfassenden Vollmachten aus. Die beiden Parlamentskammern, Nationalversammlung und Senat, haben nur beschränkte Kontrollmöglichkeiten.

rv/gri (afp, dpa, dapd)