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Weniger islamfeindliche Gewalt

4. August 2016

Die Zahl islamfeindlicher Gewalttaten ist in Deutschland nach Informationen der "Rheinischen Post" im ersten Halbjahr 2016 leicht zurückgegangen. Unverändert hoch bleibt aber die Anzahl antimuslimischer Proteste.

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Die Moschee in Bielefeld war Ziel eines Anschlags (Foto:dpa)
Die Moschee in Bielefeld war Ziel eines AnschlagsBild: picture-alliance/dpa/S. Jonek

Polizei und Verfassungsschutz hätten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 29 Anschläge auf Moscheen oder tätliche Übergriffe auf Muslime registriert, berichtet die "Rheinische Post". Im zweiten Halbjahr 2015 habe es noch 44 islamfeindliche Gewalttaten gegeben. Die in Düsseldorf erscheinende Zeitung beruft sich auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken-Fraktion.

NPD und Pegida mobilisieren weiter

Unverändert hoch ist dem Zeitungsbericht zufolge jedoch die Anzahl islamfeindlicher Proteste, die von der rechtsextremen NPD oder von Pegida-Bewegungen organisiert wurden. Die Behörden zählten demnach insgesamt 129 solcher Kundgebungen und Aufmärsche im ersten Halbjahr 2016. Im zweiten Halbjahr 2015 organisierten Pegida, NPD und andere Gruppen insgesamt 113 antimuslimische Aktionen.

Rechtspopulisten demonstrieren in Köln gegen den Bau von Moscheen (Foto: dpa)
Rechtspopulisten demonstrieren in Köln gegen den Bau von MoscheenBild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Die meisten islamfeindlichen Kundgebungen und Angriffe mit islamfeindlichem Hintergrund gab es den Daten des Innenministeriums zufolge im vierten Quartal 2015, nachdem die Zahl der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge deutlich zugenommen hatte.

Angriffe auf Flüchtlingsheime

Bereits am Dienstag hatte das Bundeskriminalamt (BKA) mitgeteilt, dass Asylunterkünfte trotz stark zurückgegangener Flüchtlingszahlen weiterhin häufig Ziel rechter Angriffe seien. Im laufenden Jahr seien bisher bundesweit 665 Straftaten gezählt worden, die sich gegen Asylunterkünfte richteten, erklärte das BKA. In 613 Fällen seien rechtsmotivierte Täter für die Übergriffe verantwortlich gewesen. Im gesamten Jahr 2015 waren 1031 derartiger Delikte registriert worden, fünfmal mehr als im Jahr zuvor

wl/as (rtr)