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Politik

CIA-Legende Tony Mendez gestorben

21. Januar 2019

Durch eine spektakuläre Rettungsaktion von US-Diplomaten im Iran erlangte Mendez vor 40 Jahren Berühmtheit. Sein Einsatz wurde sogar in Hollywood verfilmt.

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Tony Mendez
Bild: Imago/ZumaPress

Nach Angaben seiner Familie soll Tony Mendez (Artikelbild) bereits am Samstag im Alter von 78 Jahren gestorben sein. Zuletzt lebte der frühere Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in einer Einrichtung für betreutes Wohnen im Bundesstaat Maryland. Er war demnach an Parkinson erkrankt.

Mendez hatte nach dem Sturm der US-Botschaft in Teheran Ende 1979 in einer dramatischen Aktion sechs US-Diplomaten außer Landes gebracht. Die Diplomaten hatten zuvor aus ihrem Gebäude fliehen können und in der Botschaft Kanadas Zuflucht gesucht. Der auf Undercover-Einsätze spezialisierte Mendez dachte sich daraufhin eine Hollywood-Produktion aus - einen fiktiven Science-Fiction-Film mit dem Titel "Argo". Für die angebliche Vorbereitung der Dreharbeiten flog er in den Iran. Am 27. Januar 1980 reiste Mendez dann mit den sechs US-Diplomaten aus, die sich als Mitarbeiter der Filmcrew ausgaben und mit falschen kanadischen Pässen ausgestattet waren.

Ben Affleck am Filmset von Argo
Ben Affleck in seiner Rolle als Tony Mendez am Filmset von ArgoBild: imago/Cinema Publishers Collection

Mit dem Blockbuster "Argo" wurde Tony Mendez ein spätes Denkmal gesetzt. 2013 wurde der Film von Regisseur und Schauspieler Ben Affleck mit drei Oscars ausgezeichnet, darunter dem Oscar für den besten Film. Über Twitter schrieb er nun, Mendez sei ein Mann von "außergewöhnlichem Anstand, außergewöhnlicher Bescheidenheit und Freundlichkeit" gewesen. "Ich bin so stolz darauf, mit ihm zusammengearbeitet und eine seiner Geschichten erzählt zu haben."

Auch der amtierende US-Außenminister und ehemalige CIA-Direktor Mike Pompeo bekundete sein Beileid via Twitter und bezeichnete Mendez als "echten amerikanischen Helden" und "unglaublich talentierten Geheimdienstoffizier". Die Mission im Iran vor knapp 40 Jahren sei nur eine von vielen Leistungen des Agenten gewesen. Mendez schied 1990 aus dem Geheimdienst aus und veröffentlichte danach mehrere Bücher über sein Leben.

djo/sti (afp, dpa)