1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Lawrow will Neustart 2.0 mit den USA

28. September 2014

Beim ersten Mal ist es misslungen, nun soll ein zweiter Versuch glücken: Russlands Außenminister will den "Sanktionskrieg" mit dem Westen beenden und die Beziehungen zu den USA neu starten.

https://p.dw.com/p/1DMIw
Russlands Außenminister Lawrow (Foto: Getty Images)
Bild: Jure Makovec/AFP/Getty Images

"Es ist jetzt das nötig, was die Amerikaner wohl 'Reset' nennen", sagte Außenminister Sergej Lawrow im russischen Fernsehsender Kanal 5. Russland sei für eine Normalisierung des Verhältnisses sowie für eine Neuauflage der früheren Politik von US-Präsident Barack Obama. Vielleicht könne es einen "Neustart 2.0" geben, sagte Lawrow. Die USA hatten nach der Amtszeit von George W. Bush angesichts von Spannungen mit den Russen eine 'Reset'-Politik verkündet. Diese wurde aber später für gescheitert erklärt.

"Wir sind absolut daran interessiert, die Beziehungen zu normalisieren, aber es waren nicht wir, die sie zerstört haben", sagte Lawrow. Vielmehr mache die amtierende US-Regierung an vielen Stellen die Kooperationsstruktur mit Russland, die sie selbst aufgebaut habe, zunichte. Es gebe zwar noch eingeschränkte Kontakte zwischen Moskau und Washington. Wichtige Projekte beim Kampf gegen Terrorismus und gegen Drogen seien aber eingefroren. Die Zusammenarbeit beider Länder werde heute von Washington auf vielen Ebenen zerstört, sagte Moskaus Chefdiplomat. Er beklagte, dass Russland bei Wahlen in den USA oft als Feind herhalten müsse. So hoffe die US-Führung wohl durch eine Sprache der Härte vor allem in der Außenpolitik auch bei den Kongresswahlen auf zusätzliche Stimmen, meinte Lawrow.

"Konflikt droht auch die UN zu lähmen"

Wegen der Ukraine-Krise sind die Spannungen zwischen Russland und dem Westen inzwischen so groß wie seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hatte bei der UN-Generalversammlung in New York bereits vor einer Lähmung der Vereinten Nationen gewarnt. Er bekräftigte seine Kritik am russischen Vorgehen in der Ukraine, warnte aber zugleich vor einem Rückfall in einen neuen Ost-West-Konflikt. Man dürfe nicht zulassen, dass die alte Spaltung von Ost und West in die UN zurückkehre, sagte Steinmeier.

Derweil hat der frühere russische Ministerpräsident Michail Kasjanow den Westen aufgefordert, gegenüber Moskau hart zu bleiben. Die Sanktionen gegen Russland könnten zu einem Zusammenbruch der russischen Wirtschaft führen, sagte der entschiedene Gegner von Präsident Wladimir Putin. Das träfe weniger die Bevölkerung als vielmehr "die Ressourcen, mit deren Hilfe Putin das Land kontrolliert, also sein Regime". Deshalb seien die Sanktionen richtig, fügte der Oppositionspolitiker an.

rb/sc (dpa, rtr)