Land unter in Venedig
11. November 2012"Acqua alta" ist in der auf Inseln gebauten berühmten italienischen Stadt ein immer wieder auftretendes Phänomen, vor allem im Herbst und Winter. Diesmal sind die Überschwemmungen aber besonders schlimm: Fast dreiviertel der Straßen und Plätze Venedigs standen am Sonntag wegen heftiger Regenfälle und vom Wind aufgepeitschter Wellen unter Wasser.
Nach Angaben der Behörden lag der Pegelstand in der Lagune 1,50 Meter über dem Normalwert. Das war der sechsthöchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor 150 Jahren, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Gegen Mittag zog sich das Wasser dann etwas zurück, es lag aber noch immer 1,40 Meter über normal. Ab 110 Zentimetern gilt Hochwasseralarm.
230 Millimeter Regen in vier Stunden
Anhaltender starker Regen und Hochwasser haben auch in anderen Teilen Norditaliens zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. In der Toskana waren 200 Menschen gezwungen, sich in Sicherheit zu bringen: In der Provinz Massa Carrara sorgten die Wassermassen für anderthalb Meter hohe Überschwemmungen. Innerhalb von vier Stunden fielen dort 230 Millimeter Regen. Evakuierungen gab es auch im stark betroffenen Ligurien. In vielen Landesteilen drohten anschwellende Flüsse über die Ufer zu treten.
pg/qu (dpa, dapd, afp)