Land unter auf dem Balkan
So viel hat es in Serbien und Bosnien seit vielen Jahrzehnten nicht mehr geregnet - mit dramatischen Folgen. Riesige Gebiete stehen unter Wasser, schon mehr als 40 Menschen starben in den Fluten.
Wasser ohne Ende
Nach den verheerenden Überschwemmungen bleibt die Lage in Serbien und Bosnien äußerst kritisch, insbesondere entlang des Flusses Save. In der Region waren in den vergangenen Tagen die heftigsten Regengüsse seit mehr als 120 Jahren niedergegangen.
Raus aus Obrenovac!
Mit am schlimmsten betroffen ist die serbische Stadt Obrenovac vor den Toren Belgrads. Die meisten Einwohner konnten sich in Sicherheit bringen. In Gefahr ist auch das Kraftwerk Nikola Tesla, das rund 50 Prozent der Stromproduktion Serbiens sicherstellt.
Kampf gegen die Fluten
Unzählige Sandsäcke wurden aufgetürmt, um die Wassermassen zurückzuhalten. "Was uns widerfährt, geschieht nur einmal in tausend Jahren, nicht hundert, sondern tausend", sagte der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic.
Schlamm statt Straßen
Nach tagelangem Regen sind mancherorts Schlammlawinen über Häuser und Straßen hinweggerollt - wie hier im bosnischen Topcic Polje. Etliche Orte sind von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten. Anderswo steigt die Gefahr von Erdrutschen.
Notunterkunft statt Eigenheim
In Serbien und Bosnien fanden viele Menschen Zuflucht in Notunterkünften, die unter anderem in Turnhallen eingerichtet wurden. Insgesamt sollen weit über eine Million Einwohner beider Länder von den Überschwemmungen betroffen sein.
Gefahr durch Landminen
In Bosnien warnten die Behörden vor Gefahren durch das Freispülen von Minenfeldern aus dem Bosnienkrieg (1992-95). Die Sprengkörper könnten Hunderte von Kilometern bis zum Schwarzen Meer geschwemmt werden.
Explosive Hinterlassenschaft
Aus dem Krieg zwischen Serben, Kroaten und Muslimen liegen noch rund 120.000 Landminen in Bosnien-Herzegowina. Vor allem die Gegenden um die Städte Doboj und Olovo, die jetzt besonders hart vom Hochwasser betroffen sind, sind noch stark vermint.
Unterstützung durch die EU
Wegen der Unwetter sandten Bosnien und Serbien einen Hilferuf an die Europäische Union. Deutschland und andere EU-Staaten sagten ihre Unterstützung zu und schickten Hochleistungspumpen, Rettungsmotorboote und Experten.