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Kämpfe im Irak halten an

16. Juni 2014

Im Irak kämpfen Regierungstruppen und ISIS-Kämpfer weiter um die Kontrolle des Landes. Die Stadt Tal Afar ist in Teilen unter Kontrolle von ISIS. Die USA und der Iran suchen derweil das Gespräch über den Irak.

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Irak Kämpfe bei Tal Afar 16.06.2014 (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/AA

Blutige Kämpfe zwischen irakischen Regierungstruppen und Kämpfern der Gruppe "Islamischer Staat im Irak und in Syrien" (ISIS): In Bakuba, knapp 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad, sollen die Regierungstruppen nach eigenen Angaben 23 ISIS-Kämpfer getötet haben. Gleichzeitig gab die ISIS-Gruppe per Twitter bekannt, für den Mord von mehreren hundert Soldaten in der Provinz Salaheddin verwantwortlich zu sein. Unabhängige Bestätigungen dieser Angaben gibt es jedoch nicht.

Mittlerweile sollen die Rebellen Teile der schiitischen Enklave Tal Afar, im sunnitischen Norden des Landes, eingenommen haben. Bisher konnte sich die Stadt dien vorrückenden ISIS-Milizen widersetzen. Die Sicherheitsgruppen und Stammesmilizonäre hätten jedoch die Stadt verlassen, wie ein Vertreter der Povinzverwaltung der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Ein Einwohner berichtete, dass die Bürger auf der Flucht seien. In der mehrheitlich schiitischen Stadt befreiten Kämpfer über hunderte Häftlinge aus einem Gefängnis. Würde die Stadt komplett in die Hände von ISIS fallen, wäre das ein weiterer Rückschlag für die Regierung in Bagdad, die jüngst eine Offensive gestartet hatte.

Rasmussen fordert Freilassung von 70 Türken

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen forderte die ISIS-Gruppe auf, die türkischen Geiseln im Irak sofort feizulassen. Nach der Eroberung von Mossul hatten ISIS-Terroristen das Konsulat der Türkei gestürmt und dabei 70 Türken als Geisel genommen, darunter auch 49 Diplomaten und Sicherheitskräfte. Die Türkei hatte daraufhin in einer Sondersitzung des NATO-Rates ihre Alliierten darüber informiert.

USA erwägen Kooperation mit Iran

Karte ISIS im Irak und Syrien
ISIS im Irak und Syrien

Um die Gewalt und den Vormarsch von ISIS einzudämmen, erwägt die US-Regierung laut "Wall Street Journal" direkte Gespräche mit dem Iran aufzunehmen. Der Dialog zwischen Washington und Teheran könnte diese Woche beginnen, so mutmaßt das Blatt. Denkbar sei eine Kontaktaufnahme am Rande der Atomverhandlungen in Wien, die an diesem Montag weitergeführt werden.

Im Irak reißt die Gewalt derweil nicht ab. Allein in Bagdad wurden am Montag bei einem Selbstmordattentat 75 Menschen getötet. Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Arabija haben die ISIS-Milizen den internationalen Flughafen von Bagdad angegriffen. Mittlerweile sei der Flughafen jedoch wieder in Hand von Regierungsgtruppen.

zam/as7gmf (dpa, afp, rtr)