Kuriose Museen in Deutschland
Nachttöpfe, alte und neue Säcke, Folterinstrumente: Am Internationalen Museumstag 2019 lassen wir die Kunstmuseen des Landes links liegen und werfen stattdessen einen Blick auf ganz spezielle, teilweise kuriose Museen.
Sackmuseum
Was ist einer der ältesten Transportbehälter der Menschheit, und auch heute allgegenwärtig? Die Antwort findet man im Sackmuseum im nordrhein-westfälischen Nieheim. Dort gibt es etwa 7000 Objekte aus aller Welt: Jahrhundertealt und neu, vom Postsack zum Staubsaugerbeutel, aus Jute, Papier, Leinen oder Kunststoff, liebevoll ausgestellt in einem alten Getreidelagerhaus.
Dackelmuseum
Über 25 Jahre lang haben zwei Floristmeister in Passau liebevoll Dackel-Objekte gesammelt - und 2018 das weltweit erste Dackelmuseum eröffnet. Im Museum gibt es mehr als 4500 Exponate rund um den eigensinnigen kleinen Vierbeiner, der ursprünglich für die Jagd auf Dachs und Fuchs gezüchtet wurde.
Nachttopfmuseum
Was heute das WC ist, war früher der Nachttopf. Elisabeth Hesse hat etwa 600 Nachtgeschirr-Exemplare aus Deutschland gesammelt, die sie in ihrem kleinen Privatmuseum in Wasbüttel in Niedersachsen ausstellt. Den Nachttopf auf dem Foto erstand die leidenschaftliche Sammlerin auf einem Flohmarkt in Berlin, er ist von etwa 1925. Ihr ältestes Exponat ist von 1875.
Museum für Sepulkralkultur
Den Themen Sterben, Tod, Bestattungsrituale und Grabmäler widmet sich das Sepulkralmuseum in Kassel. Zahlreiche Exponate aus aller Welt, von quietschbunten Särgen, verschnörkelten Leichenkutschen, Reliquien und Trauerschmuck bis hin zu zeitgenössischer Kunst und Produktdesign zeigen, wie sich der Umgang mit Tod und Sterben im Laufe der Zeit verändert.
Foltermuseum
Pranger und Galgen, gruselige Knie- und Schädelschrauben, Guillotine, Streckbank und Richtbeil: 144 Folterwerkzeuge gibt es im Mittelalterlichen Foltermuseum in Rüdesheim zu sehen. Zeichnungen und Radierungen rund um Folter, Hexenjagd und Rechtsgeschichte im Mittelalter zeichnen ein Bild der grausamen, gnadenlosen Zeit der Inquisition - inklusive Hexenverbrennungen.
Korkenziehermuseum
Korkenzieher hat sicher jeder zuhause in der Küchenschublade. Bernhard Maurer erstand seinen ersten Korkenzieher 1995 auf einem Flohmarkt. Mittlerweile sind es mehr als 1000, von schlicht bis mechanisch raffiniert - liebevoll präsentiert im Korkenziehermuseum in einer alten Scheune in der historischen Altstadt von Vogtsburg im Kaiserstuhl.
Fingerhutmuseum
Ein kleines Privatmuseum in Creglingen zeigt seit 1982 eine Fülle dieser winzigen Hilfsmittel zum Nähen: Fingerhüte aus Metall, Glas und Porzellan aus den unterschiedlichsten Epochen. Das Konzept an sich ist viele Jahrtausende alt.
Deutsches Klingenmuseum
Solingen nennt sich auch die Klingenstadt. Dort steht seit 1954 das Deutsche Klingenmuseum und blickt auf die Geschichte von Messern und Waffen: Blankwaffen von der Bronzezeit bis ins 20. Jahrhundert und die weltweit größte Sammlung historischer Bestecke, vom frühzeitlichen Knochenlöffel bis zum modernen Steakmesser.
Deutsches Hopfenmuseum
Was sie schon immer über Hopfen wissen wollten, den Bitterstoff, der dem Bier das typische Aroma verleiht, erfahren Besucher im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach in der Hallertau, der größten Hopfenregion der Welt. Die Sammlung umfasst mehrere tausend Exponate, von landwirtschaftlichen Geräten und Geschirr zu Möbeln, Fotos, Drucken und Münzen.