Kunst im Reisfeld
Große Kunst aus Körnern: 2020 coronabedingt ausgesetzt, sind die in Asien beliebten Reisfeldbilder nun wieder zu sehen. Eine Auswahl diesjähriger Ackerkunst.
Kraft des Reiskorns
Aus der Luft sind die Reisfeldbilder am allerbesten zu sehen. Schließlich umfassen sie viele Hektar Land; Rekordhalter ist bislang die japanische Stadt Gyoda mit einem Bild von mehr als 2,8 Hektar Fläche. Dieses Bild zeigt ein Reisfeldbild in Shenyang im Nordosten Chinas.
Ursprung in Japan
Die Reisfeldbilder wurden 1993 von Reisbauern im japanischen Inakadate erstmalig erschaffen. Als sie Grundschulkindern die alte Ackerbaukultur nahebringen wollten, säten die Bauern auch alte Sorten. Diese hatten aber ganz andere Farben als die modernen. Daraus entstand die Idee, mit diesen Kontrasten Bilder zu entwerfen.
Beliebt in China
Zu Beginn waren die Bilder etwas grob, aber bald arbeiteten die Bauern sie mithilfe von Computern präzise aus, so dass die Motive mehr Details und räumliche Tiefe bekamen. So wurden sie zum Exporterfolg: Mittlerweile sind die Bilder in vielen anderen asiatische Staaten mit Reisanbau beliebt.
(Nicht nur) Ländliche Motive
Die Motive sind vielfältig, sie beziehen sich sowohl auf traditionelle Landschaftkunst des jeweiligen Landes als auch auf ihre Manga- oder Comicfiguren. Sogar westliche Berühmtheiten wurden schon in den Reisfeldern gewürdigt, etwa die britische Lady Diana oder US-Schauspielerin Audrey Hepburn.
Machart
Die verschiedenen Reissorten werden nach einem Bildplan angepflanzt - und dann gilt es, abzuwarten. Der August ist meist der beste Monat, um die Bilder in ihrer vollen Pracht zu erleben.
Besucher-Attraktion
In vielen Gegenden wurden Aussichtstürme oder Plattformen neben die Kunst-Reisfelder gebaut, damit Besucher sie in ihrer Ganzheit erleben und fotografieren können. Die Reisfeld-Kunst beschert vielen ländlichen Gegenden ungeahnte Besucherströme - und eine neue Einkommensquelle, da für die Aussichtsplattformen oft ein Eintrittspreis verlangt wird.
Kurzes Vergnügen
Die Reisfeld-Kunst ist sehr vergänglich: Schon im Oktober wird der Reis geerntet - und es bleibt nichts als ein Foto davon. Und natürlich viel Reis zum Kochen und Verzehren.