Krebsimpfung - das Erbe eines Nobelpreisträger
4. Juli 2011Nun hat eine junge Forscherin die Aufgabe übernommen, zur Hausens Werk weiterzuführen. Ihr Name: Angelika Riemer. Sie arbeitet am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Die Medizinerin aus Österreich gilt hier als Hoffnungsträgerin. Sie hat die Aufgabe übernommen, einen weit verbreiteten Erreger unschädlich zu machen: ein Tumorvirus aus der Gruppe der Papillomviren.
Das kann zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs verursachen. Ein Impfstoff, der diesen Tumor erkennt und beseitigt, das ist das Ziel der 34jährigen. Und ihre Voraussetzungen sind gut, denn sie hat die Unterstützung eines Nobelpreisträgers.
Angelika Riemer: "Wir forschen hier aufbauend auf den Erkenntnissen von Professor zur Hausen. Es gibt ja schon die Schutzimpfung gegen diese Viren – aber es gibt noch keine therapeutischen Impfstoffe. Und das ist, was wir hier jetzt machen wollen: die Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffs für die Personen, die das Virus schon in sich tragen.“
Seit knapp einem Jahr ist die Wissenschaftlerin nun in Heidelberg. Sie hat dort eine eigene Forschergruppe gegründet und ein eigenes Labor eingerichtet. Vier Jahre lang läuft ihr Forschungsprojekt erst einmal, dafür stehen ihr eine Million Euro zur Verfügung.
Die Idee der Forscher: Sie wollen das Immunsystem des Menschen aktivieren. Es soll von sich aus die Tumorzellen finden und abtöten. Doch dazu muss es die erst mal erkennen. Die Forscher suchen nun nach typischen Erkennungsmerkmalen der Tumorzellen, nach Epitopen.
Angelika Riemer: "Diese Epitopidentifizierung wird sicherlich noch zwei Jahre dauern - die Entwicklung eines Impfstoffs daraus noch mal fünf Jahre. Aber das sind die Zeiträume, in denen man in der medizinischen Forschung denken muss.“
Ihre Ziel ist ehrgeizig: Ein Impfstoff, der Tumore heilt, das wäre ein enormer Fortschritt für die Krebsmedizin.