Kokain kommt aus Südamerika. Hautsächlich wird die Droge in Kolumbien, Peru und Bolivien hergestellt. Geschmuggelt wird Kokain fast ausschließlich mit Containerschiffen. Und die verlassen immer häufiger die Häfen im kleinen südamerikanischen Land Ecuador. Zumindest legen das die beschlagnahmten Kokainfunde nahe - und die sind groß. So groß, dass die Verbrennungsanlagen nicht mehr hinterherkommen. Deshalb mischen die Behörden das Kokain nun unter Baumaterial wie Zement und Sand, um es an unbekannten Orten in öffentlichen Gebäuden zu verbauen und damit unschädlich zu machen. Kokainzement wird das dann genannt.
Und auf der anderen Seite der Produktions- und Transitländern - also in den Ländern, wo Kokain konsumiert wird, kommt immer mehr an. Vor allem in Europa. Allein in den Häfen Rotterdam und Antwerpen haben Polizei und Spezialkräfte im vergangenen Jahr Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 40 Milliarden Euro beschlagnahmt. Man könnte meinen, dass das ein Erfolg ist. Aber bei Experten gilt die Regel: Für jede beschlagnahmte Tonne Kokain gelangen neun Tonnen unbemerkt durch den Zoll.
Wie groß ist also das europäische Kokaingeschäft? Was kostet es die Staaten? Darüber sprechen wir heute mit Daniel Brombacher. Er leitet den Europa-Bereich bei der "Global Initiative against Transnational Organized Crime" - einer unabhängigen Organisation in Genf, die die Organisierte Kriminalität weltweit untersucht.
Redakteur im Studio: Nicolas Martin
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