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Klinsmann kehrt zurück

11. Januar 2008

Deutschlands berühmtester Trainer, Jürgen Klinsmann, kehrt in seine Heimat zurück - und geht zu Bayern München. Die Fußball-Welt ist geteilter Meinung.

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Jürgen Klinsmann, Quelle: AP
Von 1995 bis 1997 war Klinsmann Stürmer beim FC BayernBild: AP

Mit der spektakulären Verpflichtung von Jürgen Klinsmann hat Bundesliga-Herbstmeister Bayern München überraschend schnell die Nachfolge von Ottmar Hitzfeld geregelt und den früheren Nationaltrainer nach Deutschland zurückgeholt. Vom 1. Juli an soll der derzeit noch in Kalifornien lebende Kosmopolit das Star-Ensemble des deutschen Fußball-Rekordmeisters führen. Sein neuer Vertrag geht bis zum 30. Juni 2010.

Klinsi will "das Maximum erreichen"

"Die Erwartungen beim FC Bayern sind die höchsten. Das ist naturbedingt. Denen werde ich mich stellen und versuchen, das Maximum zu erreichen", sagte der aus Kalifornien eingeflogene Strahlemann am Freitag (11.1.2008) in einem Münchner Hotel bei seiner von einem großen Medieninteresse begleiteten Vorstellung als künftiger Bayern-Coach.

Der 43-Jährige übernimmt damit zwei Jahre nach seinem letzten Auftritt als DFB-Coach bei der Weltmeisterschaft in Deutschland erstmals das Traineramt bei einem Verein. Nach der WM war der 108-malige Nationalspieler, der als Spieler von 1995 bis 1997 bei den Münchnern unter Vertrag stand und Meisterschaft sowie UEFA-Cup gewann, unter anderem als Auswahltrainer in den USA, England und als Coach beim FC Chelsea im Gespräch - nun sagte er sensationell beim FC Bayern zu.

Umstrittene Entscheidung

Führende Vertreter des deutschen Fußballs haben die Entscheidung von Jürgen Klinsmann zugunsten des FC Bayern München mit großer Freude aufgenommen. "Er ist eine absolute Bereicherung für den deutschen Fußball. Insgesamt ist es ein spannendes Projekt, dass ein ehemaliger Bundestrainer, der viel bewegt hat, einen deutschen Spitzenclub trainiert", kommentierte Bundestrainer Joachim Löw.

Ähnlich positiv reagierte DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Er hat viel für den deutschen Fußball geleistet und wird sicherlich auch beim FC Bayern einiges bewegen."

Doch es gab auch skeptische Stimmen. Ex-Bayern-Trainer Udo Lattek sagte dem Fernsehsender N24. "Bayern München hat schon die Tapferkeitsmedaille dafür verdient, Klinsmann zu verpflichten".

Bayern-Präsident Franz Beckenbauer entgegnete in der "Bild"-Zeitung: "Ich finde die Entscheidung nicht mutig, sondern klug und durchdacht. Jürgen Klinsmann hatte mit seinen neuen Methoden bei der Nationalmannschaft Erfolg. Und ich bin sicher er wird auch beim FC Bayern Erfolg haben."

Dagegen stellte Münchens Kapitän Oliver Kahn, der seine Karriere zum Ende der Saison beendet und von Klinsmann als deutsche Nummer 1 ausgemustert worden war, fest: "Mich tangiert das nicht mehr. Ich beschäftige mich nicht mit dem Thema." (kas)