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Treffpunkt Europa am 13.09.2008 um 07.35 UTC

Manfred Götzke13. September 2008

In der EU leben 19 Millionen Kinder unter der Armutsgrenze. Und zwar nicht nur in wirtschaftlich schwachen Ländern. Warum können auch in reichen Ländern immer weniger Kinder am wirtschaftlichen Wohlstand teilhaben?

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Der achtjährige Dieter nimmt sich am Donnerstag (02.11.2006) beim Pädagogischen Mittagstisch des Kinderschutzbundes in Schwerin Soße für die Kartoffeln. (3.11.2006, Quelle: DPA)
Auch in reichen Industrieländern sind immer mehr Kinder auf staatliche Hilfe angewiesenBild: picture-alliance/ dpa

In vielen europäischen Ländern nimmt Kinderarmut zu. Zum Beispiel in Italien, das eigentlich ein sehr reiches Land ist. Mit seinem Bruttoinlandsprodukt liegt es weltweit auf Platz sieben. Und dennoch ist es im "Land der Bambini" nicht leicht, Kind zu sein. Vor allem in den strukturschwachen Gegenden im Süden des Landes ist Kinderarmut allgegenwärtig. Und wie überall, hat Armut auch hier viele Gesichter. Karl Hoffmann berichtet.

Mehr Bilung, mehr Kinderbetreuung

Was aus Kindern wird, welche Chancen sie haben, hängt in vielen europäischen Ländern stark – zu stark – von der sozialen Situation der Eltern ab. Wir sprechen mit dem Politikwissenschaftler und Armutsforscher Christoph Butterwegge darüber, was ein Land dagegen tun kann. Butterwegge hat mehrere Bücher zum Thema Kinderarmut geschrieben und ist überzeugt: viel hängt vom Bildungssystem und von der Kinderbetreuung ab.

Das traurige Schicksal bulgarischer Heimkinder

Im dänischen Kindergarten in Flensburg-Tarup spielen am Dienstag die Kinder Lasse, Helen, Finn-Ole und Max-Luca. (2002, Quelle: DPA)
In Dänemark ist Kinderarmut europaweit am geringstenBild: picture-alliance/ dpa

In Osteuropa ist Kinderarmut nicht nur ein Zeichen sozialer Ungleichheit, sie kann dort sogar Existenzen bedrohen. Im Gedächtnis geblieben sind Vielen die Bilder von vernachlässigten Kindern in rumänischen Heimen kurz nach der Wende. Mittlerweile sind in Rumänien allerdings viele dieser Heime modernisiert worden. In den Kinderheimen im Nachbarland Bulgarien sah und sieht es ähnlich schlimm aus, wie damals in Rumänien. Doch da hat kaum jemand hingeschaut. Mirko Schwanitz berichtet aus Plovdiv.

Mal wieder: Vorbild Skandinavien

Das genaue Gegenteil zu Bulgarien ist Dänemark: Einer UNICEF-Studie zufolge ist es das Land mit der geringsten Kinderarmut in Europa. Auf Platz zwei, drei und vier stehen die anderen nordeuropäischen Länder Finnland, Norwegen und Schweden. Was machen diese Staaten anders, als andere Länder in Europa? Marc-Christoph Wagner berichtet aus Kopenhagen.