Kinder und digitale Medien
Digitale Medien spielen im Alltag eine große Rolle. Viele Eltern haben Angst, dass der ständige Umgang mit Computern ihren Kindern schadet. Deshalb stellen sie Regeln auf, wie oft die Kinder ins Internet gehen dürfen.
SPRECHER:
Ein ganz normaler Samstagmorgen bei Familie Geyer in Berlin. Die Eltern freuen sich auf ein gemeinsames Frühstück. Die beiden Söhne und deren Cousine beschäftigen sich mit ihren Smartphones. Seit sie neun Jahre alt sind, besitzen sie eigene Geräte.
SIMONE PAPPLER (Mutter von zwei Kindern)
Man hat so ‘n bisschen Kontrollverlust Kontrollverlust, -e (m.) die Tatsache, dass man etwas nicht mehr kontrollieren kann . [Ein] latent latent vorhanden, aber noch nicht wirksam oder sichtbar schlechtes Gewissen ein schlechtes Gewissen haben das Gefühl haben, etwas Schlechtes zu tun oder getan zu haben , wenn man irgendetwas zulässt etwas zu|lassen etwas erlauben , hab‘ ich schon. Wenn ich mir denke: Oh Gott, oh Gott, nachher nachher hier: irgendwann guckt er da was ganz Fürchterliches, was überhaupt nicht für etwas ist für jemanden gedacht etwas passt zu jemandem (für, für) ihn gedacht etwas ist für jemanden gedacht etwas passt zu jemandem ist.
SPRECHER:
Für Oscar, Matilda und Gustav sind Smartphones das wichtigste Medium. Und Messengerdienste Messengerdienst, -e (m.) ein Chatprogramm, ähnlich wie Whats App wie WhatsApp sind die häufigsten Anwendungen: 70 Prozent der deutschen Kinder kommunizieren so am liebsten mit ihren Freunden. 50 Prozent nutzen Spiele-Apps App, s (f., aus dem Englischen) Abkürzung für: application; ein Programm für ein Smartphone oder einen Computer oder soziale Netzwerke soziales Netzwerk, soziale Netzwerke (n.) eine Internetseite, über die man mit anderen Leuten kommunizieren kann wie Instagram. Wer kein Smartphone hat, kann mit|reden können etwas Sinnvolles sagen können, weil man Ahnung von einem Thema hat nicht mitreden mit|reden können etwas Sinnvolles sagen können, weil man Ahnung von einem Thema hat .
OSCAR GEYER (Sohn):
Weil es viele hatten und ich halt beeindruckt beeindruckt begeistert; fasziniert war, was man damit alles machen kann.
MATILDA FUCHS (Cousine):
Wir haben auch ‘n Klassen-Chat, und da wird halt viel drin geschrieben, obwohl es auch nervig ist, weil nachts geht’s halt durchgehend durchgehend pausenlos, immer . Und da muss man halt auch auf Flugmodus schalten auf Flugmodus schalten das Handy so einstellen, dass man keinen Empfang hat , aber, ja, das benutze ich am häufigsten.
SPRECHER:
Für den Neun- und die Zwölfjährigen gilt nur eine eiserne Regel eiserne Regel, -n (f.) eine Regel, die immer gilt; ohne Ausnahme : Beim Essen bleiben außen vor bleiben hier: nicht mitgebracht werden die Smartphones außen vor außen vor bleiben hier: nicht mitgebracht werden . Darüber hinaus darüber hinaus ansonsten gibt es keine festen Vereinbarungen Vereinbarung, -en (f.) eine Entscheidung, die man gemeinsam mit anderen trifft . Jeden Tag wird neu verhandelt mit jemandem verhandeln über etwas sprechen, um eine gemeinsame Lösung zu finden; sich einigen , wie lange sie digitale Medien nutzen dürfen.
OLIVER GEYER (Vater):
Da geht‘s mir auch drum, dass man Alternativen anbietet und vorlebt etwas vor│leben anderen durch seine Lebensweise ein gutes oder schlechtes Vorbild geben , dass man rausgeht und was unternimmt etwas unternehmen irgendwohin gehen oder fahren, um Spaß zu haben (z.B. bei einem Ausflug) . Das heißt, die haben noch andere Interessen und Vorstellungen, was man so mit seiner Zeit machen kann. Und wenn sie dann nach ‘nem langen Tag draußen oder nach [dem] Fußballtraining oder so was, abends so ‘n bisschen kontemplieren kontemplieren sich auf etwas konzentrieren mit dem (mit dem) Handy in der Hand, finde ich das auch okay.
SPRECHER:
Eine häufige Sorge der Eltern: Die Kinder würden Konzentrationsstörungen Konzentrationsstörung, -en (f.) die Tatsache, dass man sich nicht intensiv mit etwas beschäftigen kann, weil man gleichzeitig immer an etwas anderes denkt bekommen, wenn sie zu lange digitale Angebote nutzen. Sarah Lange kennt die Bedenken Bedenken (f., nur Plural) Sorgen . Sie berät jemanden beraten jemandem Tipps geben Eltern und Lehrer zum Thema Medienkonsum von Kindern. Ihre Beobachtung: Smartphones können auch hilfreich sein.
SARAH LANGE (Expertin für Medienkonsum bei Kindern):
Das sieht man häufig, wenn man Projekte mit Kindern und Jugendlichen durchführt etwas durchführen etwas machen, das geplant oder vorgeschrieben ist , dass Medien da große Ziele, große Erfolge verbuchen einen Erfolg verbuchen erfolgreich sein können, wenn zum Beispiel Kinder, die Aufmerksamkeitsschwäche Aufmerksamkeitsschwäche, -en (f.) die Tatsache, dass man sich nicht konzentrieren kann und nicht aufmerksam ist haben, sich dann tatsächlich mal auf etwas konzentrieren in dem Projekt.
SPRECHER:
Familie Geyer hat keine Jugendschutz-Software Jugendschutz-Software (f., nur Singular) ein Programm, das verhindert, dass Jugendliche bestimmte Handy- oder Computerbereiche benutzen auf ihrem Computer aktiviert etwas aktivieren etwas in Betrieb nehmen – weder bei Spielen noch beim Surfen. Die Kinder sollen eigenständig eigenständig allein den sinnvollen Umgang mit Internet-Inhalten lernen. Wichtig ist, hinterher darüber zu sprechen und Grenzen jemandem Grenzen setzen jemandem etwas verbieten; jemandem nicht alles erlauben gemeinsam zu setzen jemandem Grenzen setzen jemandem etwas verbieten; jemandem nicht alles erlauben : Dazu raten auch Experten.
SARAH LANGE (Expertin für Medienkonsum bei Kindern):
Das ist ganz wichtig, dass in Familien ein gutes Verhältnis Verhältnis, -se (n.) die Beziehung herrscht herrschen hier: da sein; vorhanden sein , wo man mit Problemen, mit Ängsten, mit Sorgen aufeinander zugehen auf jemanden zu|gehen hier: mit jemandem gemeinsam ein Problem lösen kann. Und dafür ist es ganz wichtig, Kinder und Jugendliche zu verstehen und sie auch in ihrer Mediennutzung zu verstehen.
SPRECHER:
Das fällt vielen Eltern nicht leicht. Für Kinder und Jugendliche verschwimmen verschwimmen nicht mehr klar sichtbar sein Offline- und Online-Welten. Wie beim Spiel „Pokémon Go“. Bei Spielen, Chats und Apps sind jemandem voraus sein besser sein als jemand anderes sie ihren Eltern oft voraus jemandem voraus sein besser sein als jemand anderes . Allerdings: Manche Anwendungen nutzt inzwischen die gesamte Familie wie selbstverständlich wie selbstverständlich normal; natürlich :
OSCAR:
Hallo.
SIMONE PAPPLER:
Hallo Oscar, hier ist Mama. Wo seid ihr denn?
SPRECHER:
So ist es heute viel einfacher, in Kontakt zu bleiben: dank der Smartphones.
OLIVER GEYER (Vater):
Das ist halt halt hier: eben, also die Kulturtechnik. Wenn man da nicht Bescheid weiß über etwas Bescheid wissen etwas kennen und damit umgehen kann mit etwas umgehen können hier: etwas bedienen können und da flink flink schnell ist, weil die Eltern bildungsbürgerlich(erweise) bildungsbürgerlich so, dass jemand eine gute Bildung hat einen die ganze Zeit nur gezwungen haben, Bücher zu lesen, dann kann‘s auch schwierig werden, wenn man
später mal einen Job finden will, oder. Und deswegen finde ich Verhindern irgendwie Blödsinn Blödsinn (m., nur Singular) Unsinn; Quatsch , aber man muss das so ein bisschen bewusst begleiten etwas begleiten hier: etwas mitmachen; etwas kontrollieren und gucken, dass das nicht aus ‘m Ruder läuft aus dem Ruder laufen umgangssprachlich: nicht mehr kontrollierbar sein .
SPRECHER:
Digitale Medien haben die Familien erobert.
Kinder und digitale Medien
Kontrollverlust, -e (m.) — die Tatsache, dass man etwas nicht mehr kontrollieren kann
latent — vorhanden, aber noch nicht wirksam oder sichtbar
ein schlechtes Gewissen haben — das Gefühl haben, etwas Schlechtes zu tun oder getan zu haben
etwas zu|lassen — etwas erlauben
nachher — hier: irgendwann
etwas ist für jemanden gedacht — etwas passt zu jemandem
Messengerdienst, -e (m.) — ein Chatprogramm, ähnlich wie Whats App
App, s (f., aus dem Englischen) — Abkürzung für: application; ein Programm für ein Smartphone oder einen Computer
soziales Netzwerk, soziale Netzwerke (n.) — eine Internetseite, über die man mit anderen Leuten kommunizieren kann
mit|reden können — etwas Sinnvolles sagen können, weil man Ahnung von einem Thema hat
beeindruckt — begeistert; fasziniert
durchgehend — pausenlos, immer
auf Flugmodus schalten — das Handy so einstellen, dass man keinen Empfang hat
eiserne Regel, -n (f.) — eine Regel, die immer gilt; ohne Ausnahme
außen vor bleiben — hier: nicht mitgebracht werden
darüber hinaus — ansonsten
Vereinbarung, -en (f.) — eine Entscheidung, die man gemeinsam mit anderen trifft
mit jemandem verhandeln — über etwas sprechen, um eine gemeinsame Lösung zu finden; sich einigen
etwas vor│leben — anderen durch seine Lebensweise ein gutes oder schlechtes Vorbild geben
etwas unternehmen — irgendwohin gehen oder fahren, um Spaß zu haben (z.B. bei einem Ausflug)
kontemplieren — sich auf etwas konzentrieren
Konzentrationsstörung, -en (f.) — die Tatsache, dass man sich nicht intensiv mit etwas beschäftigen kann, weil man gleichzeitig immer an etwas anderes denkt
Bedenken (f., nur Plural) — Sorgen
jemanden beraten — jemandem Tipps geben
etwas durchführen — etwas machen, das geplant oder vorgeschrieben ist
einen Erfolg verbuchen — erfolgreich sein
Aufmerksamkeitsschwäche, -en (f.) — die Tatsache, dass man sich nicht konzentrieren kann und nicht aufmerksam ist
Jugendschutz-Software (f., nur Singular) — ein Programm, das verhindert, dass Jugendliche bestimmte Handy- oder Computerbereiche benutzen
etwas aktivieren — etwas in Betrieb nehmen
eigenständig — allein
jemandem Grenzen setzen — jemandem etwas verbieten; jemandem nicht alles erlauben
Verhältnis, -se (n.) — die Beziehung
herrschen — hier: da sein; vorhanden sein
auf jemanden zu|gehen — hier: mit jemandem gemeinsam ein Problem lösen
verschwimmen — nicht mehr klar sichtbar sein
jemandem voraus sein — besser sein als jemand anderes
wie selbstverständlich — normal; natürlich
halt — hier: eben, also
über etwas Bescheid wissen — etwas kennen
mit etwas umgehen können — hier: etwas bedienen können
flink — schnell
bildungsbürgerlich — so, dass jemand eine gute Bildung hat
Blödsinn (m., nur Singular) — Unsinn; Quatsch
etwas begleiten — hier: etwas mitmachen; etwas kontrollieren
aus dem Ruder laufen — umgangssprachlich: nicht mehr kontrollierbar sein