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Eiskaltes Comeback

17. September 2017

Mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga für Bayer Leverkusen, meldet sich Kevin Volland eindrucksvoll zurück. Es wurde auch höchste Zeit.

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Deutschland Bayer Leverkusen - SC Freiburg | Kevin Volland
Bild: picture alliance/dpa/F. Gambarini

Es waren schwierige Wochen für Bayer Leverkusen seit Saisonbeginn. Nach drei Partien in der neuen Saison rangierte die Werkself mit nur einem Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz. 

Vor allem die Offensivabteilung der Leverkusener war dabei unter Beschuss geraten und einige hatten sich Kevin Volland als Sündenbock ausgesucht. Besonders bei der überraschenden 1:3-Niederlage am 3. Spieltag gegen den FSV Mainz 05, als der 25-Jährige bei 1:0-Führung für Leverkusen die Großchance zum 2:0 liegen ließ, nahmen viele als Anlass zur Kritik an dem Stürmer.

Nur der Videoschiedsrichter verwehrte den Hattrick

Doch gegen den SC Freiburg meldete sich der zehnfache Nationalspieler jetzt eindrucksvoll zurück. Zwei Tore steuerte Volland bei, fast wäre es sogar ein Hattrick geworden. Aber nach Einsatz des Videoschiedsrichters wurde sein dritter Treffer gegen die Breisgauer wegen eines Foulspiels zu Recht die Anerkennung verwehrt. 

"Heute haben wir von vorne bis hinten eine gute Leistung gezeigt. Wenn wir heute verloren hätten, hängt man voll hinten drin", sagte der gebürtige Allgäuer, der gestand, den Druck auf sich gespürt zu haben: "Leicht ist es nicht. Durch solche Tore holt man sich die Leichtigkeit wieder". 

"Oft genug in die Tasche gelogen"

Der Doppelpack gegen die desolaten Freiburger, war Vollands erster Doppelschlag für die Werkself überhaupt. Zuletzt war er am 3. Oktober 2015 zwei Mal in einem Spiel erfolgreich, damals noch für seinen alten Klub, die TSG Hoffenheim. Und es war Vollands erstes Tor für die Leverkusener in dieser Saison und sein erstes seit dem 23. April.

 "Wir haben uns oft genug in die Tasche gelogen, dachten, ein bisschen locker Fußball zu spielen reicht. Aber der Grundstein muss erstmal das Kämpferische sein", sagte Volland und übte offen Kritik an der eigenen Einstellung und der seiner Leverkusener Mannschaftskollegen. 

Freundschaftsspiel Deutschland Polen Vorbereitung Kevin Volland
Bei der Nationalmannschaft war Volland bislang nur ein NebendarstellerBild: picture-alliance/dpa

Bei der DFB-Elf im Hintertreffen

Für 20 Millionen Euro war er im Sommer 2016 ins Rheinland gewechselt. Die hohe Summe erwies sich als ziemliche Bürde. In der kompletten Hinserie blieb er ohne Treffer. Erst am 20. Spieltag traf er zum ersten Mal für seinen neuen Arbeitgeber. Fünf weitere Tore folgten bis zum Saisonende. Doch wirklich überzeugen konnte der Neu-Leverkusener in seinem ersten Jahr nicht. 

Die schwache Saison führte dazu, dass er in der Nationalmannschaft ins Hintertreffen geriet. Letztmals lief er im November 2016 für die DFB-Elf im Freundschaftsspiel gegen Italien auf. Beim Confed-Cup in Russland, bei dem viele Talente und Spieler aus der zweiten Reihe eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellten, wurde der Leverkusener nicht nominiert. 

Fußball Chile v  Deutschland - FIFA Confederations Cup Russia 2017 - Finale Torjubel
Lars Stindl (l.) und Timo Werner haben Volland in der DFB-Elf vorerst den Rang abgelaufenBild: Reuters/G. Dukor

Stindl und Werner haben ihn überholt

Mit Folgen: Lars Stindl und Timo Werner haben dem Angreifer im Nationaldress vorerst den Rang abgelaufen. Eine bittere Erkenntnis für den ehemaligen Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft, der in Deutschlands höchster Juniorenauswahl stets eine Stammkraft gewesen war. Aktuell gibt es einfach einige andere Spieler, die im Ranking des Bundestrainers doch deutlich vor Volland stehen. 

Aber mit Toren und einer Leistung wie gegen den SC Freiburg, dürfte er in Zukunft auch wieder auf eine Berufung durch Joachim Löw hoffen.