Kennedys Tochter Botschafterin in Japan
13. November 2013Die Tochter des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy ist neue amerikanische Botschafterin in Japan. Die 55-jährige Caroline Kennedy legte am Dienstag in Washington bei einer Zeremonie ihren Eid ab. Auch US-Außenminister John Kerry war anwesend.
Der Amstsantritt Kennedys fällt fast exakt mit dem 50. Jahrestag des Attentats auf ihren Vater zusammen. Am 22. November 1963 wurde John F. Kennedy in Dallas auf offener Straße mit mehreren Gewährschüssen getötet. Der 35. US-Präsident gilt für viele US-Amerikaner als größter Staatschef nach Abraham Lincoln.
In den USA werden Prominente Botschafter
Caroline Kennedy ist das einzige noch lebende Kind von John F. Kennedy. Die Demokratin ist als starke Unterstützerin von Präsident Barack Obama bekannt, trat bisher aber kaum politisch in Erscheinung. Ihre Kandidatur als Senatorin für den Bundesstaat New York als Nachfolgerin von Hillary Clinton zog sie 2009 aus persönlichen Gründen zurück. Kritiker hatten ihr damals vorgeworfen, nicht über ausreichend politisches Format für das Amt zu verfügen.
Diese Kritik dürfte dieses Mal nicht wieder aufkommen. In den USA gehört das zum diplomatischen Instrumentarium - hier können prominente Zeitfiguren Botschafter werden, auch wenn sie nur über geringe oder keine diplomatischen Vorerfahrungen verfügen.
Die entsprechenden Länder müssen diese Praxis nicht als negativ empfinden. Japan ist jedenfalls wegen der Personalie sehr angetan. Bereits im Juli, als US-Präsident Barak Obama die Kennedy-Nominierung öffentlich verkündete, erklärte das japanische Außenministerium, Kennedys künftige Tätigkeit in Tokio als "große Wertschätzung" ansehe. Caroline Kennedy als neue Botschafterin würde den "hohen Stellenwert" verdeutlichen, den Obama dem japanischen Verbündeten beimesse. Experten sagen ihr deshalb eine spannende Amtszeit in Japan voraus. "Ich bin sicher, dass sie in Japan eine sehr populäre Figur sein wird", sagte Weston Konishi, Leiter der Asien-Pazifik-Abteilung am Institut für Außenpolitik-Analyse, kurz nach ihrer Nominierung.
zam/sti (dpa,afp)