1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kein Licht am Ende des Tunnels für Griechenland

8. August 2012

Für Griechenland wird die Luft immer dünner. Darauf deutet die jüngste Analyse der Ratingagentur Standard & Poor's hin. Die Experten senkten den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des pleitebedrohten Landes auf "negativ".

https://p.dw.com/p/15lV1
Griechische Euromünzen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/ZB

Das Land werde vermutlich weitere Hilfen benötigen, teilte die US-Agentur mit. "Nach der verzögerten Umsetzung von Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und einer Verschlimmerung der griechischen Wirtschaftslage gehen wir davon aus, dass Griechenland 2012 zusätzliche Finanzhilfen aus dem EU/IWF-Programm benötigen wird", hieß es in einer Erklärung.

Das Firmenlogo von Standard & Poor's Foto: EPA
Das Firmenlogo von Standard & Poor'sBild: picture-alliance/dpa

Für den Zeitraum 2012 bis 2013 erwartet S&P außerdem, dass die griechische Wirtschaft um zehn bis elf Prozent schrumpfen wird. EU und Internationaler Währungsfonds rechnen mit einem Rückgang von vier bis fünf Prozent.

Erst "stabil", dann "negativ"

S&P bestätigte zugleich das Rating "CCC/C" für Griechenland. Damit gelten die Anleihen des Landes als hoch spekulativ. Anfang Mai hatte S&P die Kreditwürdigkeit Griechenlands auf "CCC" hochgestuft von "vorübergehenden Zahlungsausfall". Damals war der Ausblick noch mit "stabil" benotet worden. Auch bei den beiden anderen großen Ratingagenturen steht das Land schlecht da: Bei Fitch hat Griechenland ebenfalls die Note "CCC", bei Moody's sogar nur noch "C".

Am Sonntag erst hatten die internationalen Geldgeber der Regierung in Athen Fortschritte bei den Sparbemühungen bescheinigt. In einer gemeinsamen Erklärung von EZB, EU-Kommission und IWF hieß es, die Gespräche über eine Umsetzung des Sparprogramms seien produktiv verlaufen. Es bedürfe jedoch einer stärkeren Anstrengung, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Von dem für September erwarteten Bericht der sogenannten Troika ist die nächste Auszahlung von Hilfen aus dem Rettungsprogramm abhängig. Die Koalitionsparteien in Athen streben ein weiteres Sparpaket von 11,5 Milliarden Euro an. Im Gegenzug für internationale Hilfen hat sich das krisengeplagte Land verpflichtet, die Staatsverschuldung innerhalb der nächsten acht Jahre auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken. Derzeit beträgt die griechische Staatsverschuldung nach Berechnungen der EU-Kommission rund 160 Prozent der Wirtschaftsleistung. In Deutschland liegt im Vergleich dazu die Staatsverschuldung bei etwa 80 Prozent.

Troika lobt Griechenland

ml/gmf (rtr,dpa,afp)