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"Kein Baby-Universum"

22. Juli 2004

Die Science-Fiction-Gemeinde muss umdenken. Denn laut Stephen Hawking gibt es doch keine Möglichkeit, durch Schwarze Löcher in andere Universen zu reisen.

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Alle Materie bleibt in unserem UniversumBild: APTN

Die geheimnisvollen Schwarzen Löcher im All zerstören nicht alles, was sie in sich aufsaugen, sondern sie stoßen Energie und Materie in veränderter Form wieder aus. Dies erklärte am Mittwoch (21.7.) der Astrophysiker Stephen Hawking auf einer Konferenz in Dublin. Er revidierte damit seine eigene, vor drei Jahrzehnten aufgestellte Theorie über die Eigenschaften Schwarzer Löcher.

Materie verschwindet nicht

Stephen Hawking
Der Physiker Dr. Stephen HawkingBild: AP

Hawking präsentierte seine neuen Thesen auf der 17. Internationalen Konferenz über Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitation. Bislang versuchte Hawking das angebliche Verschwinden von Materie und Energie in den Schwarzen Löchern mit der Möglichkeit von Paralleluniversen - auch Baby-Universen genannt - zu erklären. "Es gibt kein Baby-Universum, wie ich einst dachte", hieß es in dem kurz vor Hawkings Rede verteilten Manuskript. Alles bleibe in unserem Universum. Er bedauere sehr, dass er die Science-Fiction-Gemeinde enttäuschen müsse. Aber seinen Erkenntnissen zufolge gebe es keine Möglichkeit, durch Schwarze Löcher in andere Universen zu reisen.

Bisher beruhte seine weltweit beachtete Theorie auf der Annahme, dass die Schwerkraft eines Schwarzen Loches so stark sei, dass alle von ihm aufgesaugten Informationen und Energien für immer verschwänden.

Wette verloren

Hawking löste auch eine Wette ein, die er vor 29 Jahren mit dem Astrophysiker John Preskill eingegangen war, der schon damals darauf beharrt hatte, dass Materie in einem Schwarzen Loch nicht zerstört werden könne. Beide hatten um eine Enzyklopädie gewettet. Hawking übergab Preskill jetzt das Referenzwerk "Total Baseball, The Ultimate Baseball Encyclopedia", die er extra aus den USA hatte einfliegen lassen. (mhs)