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Das c/o pop-Festival als Karrieresprungbrett

Anya Lamesch
16. August 2017

Elektropop-Fans können sich freuen: Beim c/o pop bieten alte Hasen und Newcomer den Besuchern in Köln ein breites Spektrum von Indie-Pop bis hin zu Soul Funk. Und vielleicht trifft man ja den Superstar von morgen...

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Österreich Band Wanda in Wien
Bild: picture alliance/APA/picturedesk.com

Das Kölnerc/o pop (Cologne on Pop) Festival  geht vom 16. bis zum 20. August in die 14. Runde - und das mit großem Erfolg. Köln wird fünf Tage lang quasi zur Hauptstadt der Popkultur, und weil man mehr sein will als nur ein normales Musikevent, spielt man nicht nur in Clubs, sondern bringt die Musik zu den Leuten. So treten die Musiker an den ungewöhnlichsten Orten auf, in Modeboutiquen ebenso wie auf Parkdecks, im Zoo oder auf einem Schiff - alles schon dagewesen.

Mit den Jahren hat sich die c/o pop auch als "Trüffelschweinfestival" etabliert: Mit ihrem guten Riecher haben die Veranstalter nämlich schon so manchen unbekannten Musiker entdeckt, für den das Festival zum Karrieresprungbrett wurde. Jan Delay zum Beispiel oder Arcade. Auch AnnenMayKantereit oder Moderat traten ganz am Anfang ihrer Karriere auf c/o pop-Bühnen auf. Heute sind sie in der Szene deutschlandweit bekannt.

Stars und Newcomer: die Mischung macht's

c/o pop Festival 2017: Moderat
Moderat sind bei der c/o pop keine Unbekannten Bild: c/o pop Festival/Moderat

"Wir freuen uns sie auch dieses Jahr wieder dabei zu haben - vor allem, weil Moderat ihr vorletztes Konzert bei unserem Auftakt im Tanzbrunnen spielen wird", sagt Norbert Oberhaus, Veranstalter und Mitbegründer der c/o pop. Danach wollen die Bandmitglieder erst mal eine Pause machen und auf Solopfaden wandeln.

Das Konzept der c/o-Pop-Macher kommt beim Publikum gut an: Zum einen sind viele lokale Kölner Bands und überhaupt Musiker aus Deutschland vertreten. Das ist so gewollt; schließlich will man die heimische Szene stärken. Zum anderen sorgen Künstler aus aller Welt für internationales Flair. 2017 steht so zum Beispiel Radical Face aus den USA auf der Bühne, dessen Song "Welcome Home" fast jeder spätestens seit der "I-am-Nikon"-Werbekampagne kennt. Der c/o-pop-Jahrgang 2017 hat einige musikalische Überraschungen in petto, verspricht Oberhaus. "In diesem Jahr konnten wir noch mehr deutsche Newcomer-Bands und internationale Acts bekommen als zuvor." 

Battle der Reibeisenstimmen - Faber und Fil Bo Riva

Zu den vielversprechenen Talenten gehört auch der 24-jährige Julian Pollina alias Faber, der schon seit einer Weile durch die deutschen Medien tingelt. Bei kleineren Fernsehauftritten in der Kabararettsendung "Puffpaffs Happy Hour" oder bei der Kultshow "Inas Nacht" begeisterte der zottelhaarige Schweizer Zuschauer und Moderatoren mit frechen Texten auf Hochdeutsch. Seine Musik - eine wilde Mischung aus Folk, Chanson, Indie, Polka und Balkanmusik - wird bisher allerdings noch kaum im Radio gespielt. Ob sich das nach seinem Auftritt bei der c/o pop ändern wird? 

c/o pop Festival 2017: Fil Bo Riva
Fil Bo Riva wuchs in Italien auf und lebte jahrelang in Dublin - seit fünf Jahren ist Berlin seine WahlheimatBild: c/o pop Festival/Fil Bo Riva

Der gebürtige Italiener Fil Bo Riva ähnelt dem Schweizer Musiker mit seinen braunen Locken nicht nur optisch. Stimmlich denkt man beim ersten Hinhören aber eher an den Frontsänger der Kölner Rockband AnnenMayKantereit und fragt sich: "Seit wann singt Henning May auf Englisch?" Was die drei Künstler gemeinsam haben: die markanten, prägnanten Reibeisenstimmen. Diese vermute man, ähnlich wie bei Henning May, bei solch "jungen Burschen" nicht, so Oberhaus.

Künstler aus aller Welt

c/o pop Festival 2017: Tash Sultana
Tash Sultana (22) beherrscht zehn Instrumente, die sie alle als Autodidaktin erlernteBild: c/o pop Festival/Tash Sultana

Schon lange streckt das Festival seine Fühler über die Grenzen Europas hinaus - und nicht nur in die USA. Diesmal bringt Noga Erez düsteren und gleichzeitig tanzbaren Elektropop aus Israel mit. Ein Muss ist auch die Loop-Künstlerin Tash Sultana. Australiens neuester Musikexport begeisterte mit ihrer Wohnzimmeraufnahme von "Jungle" schon im Netz. "Sie vertreten eine Art des Pop aus Ländern, bei denen man es nicht unbedingt vermuten würde", findet Oberhaus. Und genau diese unerwarteten Musikakzente sind das Geheimnis der c/o pop.