Karl Moik - der König der Volksmusik
Er war der Erfinder des "Musikantenstadl". Millionen von Zuschauern erreichte er mit der beliebten Volksmusiksendung und machte Blasmusik und Trachten in der ganzen Welt populär. Nun starb der Österreicher mit 76 Jahren.
Exportschlager: Volksmusik
Jodeln, Schunkeln und populäre Volkslieder mit Schlagerpep - das war das Markenzeichen von Karl Moiks "Musikantenstadl". Mit seiner professionell fröhlichen Moderation erreichte er in vielen Ländern quer über den Erdball sein Publikum. Zu den Höhepunkten seiner Fernsehkarriere zählte seine Live-Sendung in Peking, die vom chinesischen Staatsfernsehen übertragen wurde - mit 600 Millionen Zuschauern.
Vom Handwerker zum Moderator
Karl Moik wurde am 19.Juni 1938 in Linz geboren. In seiner Jugend verdiente er sein Geld als Werkzeugmacher. Schon früh lernte er Klavier, Akkordeon und Vibraphon und trat mit dem Jazz-Trio "Jolly Austrians" auf. Als launiger Fußball-Moderator fiel er einem Redakteur des ORF auf. 1973 startete Moik beim Österreichischen Rundfunk seine Karriere bei der "Volkstümlichen Hitparade".
Talentschmiede "Musikantenstadl"
Beim ORF erfand Karl Moik Anfang der 80er Jahre den "Musikantenstadl" - eine völlig neuartige volkstümliche Fernsehshow. 1983 wurde die Sendung mit großem Erfolg vom deutschen Fernsehen übernommen. In 25 Jahren hat Moik immer wieder junge Musiker entdeckt, gefördert und in seiner Sendung einem Millionen-Publikum vorgestellt. Darunter André Rieu, Florian Silbereisen oder Stefan Mross (im Foto r.).
Ein bisschen Spaß muss sein
Als volksnaher Entertainer war Karl Moik für seine Sketche und Kalauer berüchtigt. Für einen guten Gag tauschte er schon mal mit der Moderatorin Carolin Reiber das Bühnenkostüm, wie hier auf dem Grand Prix der Volksmusik 1996 in Mainz. Die Süddeutsche Zeitung kürte ihn damals zum "Schutzpatron aller volkstümlichen Schlagerseligkeit"; sein Erfolg bei einem Millionenpublikum gab ihm recht.
Volksmusik als Weltmusik
Nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren Karl Moik und sein "Musikantenstadl" sehr beliebt. Er flog mit der Sendung um die Welt und sendete aus Moskau, Melbourne und Kapstadt. 2001 wurde die Sendung in Dubai aufgezeichnet, der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Wegen der Terroranschläge vom 11. September wurde sie aus dem Programm genommen und später gesendet.
Musikantenstadl all inclusive
Sieben Tage Moik am Stück. Für 2000 Volksmusik-Freunde wurde dieser Traum Wirklichkeit, als Karl Moik 2001 mit einem Kreuzfahrschiff in die Karibik aufbrach. Schon am Münchner Flughafen sorgte er mit Schlagersänger Roberto Blanco für Stimmung, bevor es mit dem Flieger nach Miami ging. Von dort aus brach das Schiff mit dem "Musikantenstadl unterwegs" nach Mexiko auf.
Unfreiwilliger Abschied
2005 war Schluss mit lustig. Karl Moik musste nach über 20 Jahren seine Karriere als Moderator des "Stadl" beenden. Er und sein Heimatsender bei der ARD kamen nicht mehr auf einen Nenner. Verkraftet hatte er das nicht, direkt nach der letzten Sendung erlitt er einen Schwächeanfall. Die Moderation des "Musikantenstadl" übernahm ab 2006 der Schlagersänger Andy Borg.
Erfolgreicher Familienbetrieb
Seit über 50 Jahren war Karl Moik mit seiner Frau Edith verheiratet. Auch beruflich waren die beiden ein unzertrennliches Paar. Edith Moik führte als Managerin ihres Mannes die Geschäfte. Sein Sohn Wolfgang führte oft beim "Musikantenstadl" Regie, als sein Vater noch aktiv war. Neben den Fernsehpreisen "Bambi" und der "Goldenen Kamera" bekam Karl Moik zweimal die "Krone der Volksmusik".