Kampf gegen Billigimporte
15. Oktober 2010Was Landwirte in Europa erfreut, treibt Bauern in Afrika in die Krise: Um ihre Überschüsse loszuwerden zahlt die EU immer noch Exportbeihilfen an ihre Landwirte. So können diese ihre Produkte billig in Entwicklungsländer exportieren. Die Folgen sind fatal: die einheimischen Bauern sind nicht mehr konkurrenzfähig, die Landwirtschaft bricht ein.
Kampf gegen Billigimporte in Kamerun
Hähnchenflügel, Milchpulver, Palmöl, Weizen, Reis - die Liste der importierten und vermeintlich segensreichen Produkte, die Afrika überschwemmen, ist lang. Und sie sind so unschlagbar billig, dass die afrikanischen Bauern mit ihren Preisen nicht mithalten können. Der Kameruner Bernard Njonga hat genug davon, dass die heimische Landwirtschaft durch Importe aus dem Ausland zerstört wird: er hat den eingeführten Waren jetzt den Kampf angesagt.
Wettlauf um Land
Für viele Menschen in Entwicklungsländern ist die Landwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle. Die Erträge reichen oft gerade so aus, um die eigene Familie zu ernähren. Doch immer mehr Bauern wird - im wahrsten Sinne des Wortes - der Boden unter den Füßen weggezogen. Immer mehr fruchtbares Land wird von den Regierungen verkauft. Ein lukratives Geschäft, denn ausländische Konzerne zahlen hohe Preise, um die Fläche beispielsweise zum Anbau von Exportprodukten nutzen zu können. Die Bevölkerung hat dabei das Nachsehen, denn ihre Ernährungssicherung wird bei den Geschäften nicht berücksichtigt.
Redaktion: Katrin Ogunsade / Carolin Hebig