Kalifornien: Schwerstes Beben seit 20 Jahren
Ein Erdbeben der Stärke 6,4 sowie einige Nachbeben haben den Süden des US-Bundesstaates erschüttert. Häuser wurden beschädigt, Straßen zeigten Risse. Berichte über Tote oder Schwerverletzte gab es nicht.
Risse im Wüstenboden
So wie auf dem Bild zerriss das Erdbeben am Donnerstagmorgen (Ortszeit) an mehreren Stellen nahe des Epizentrums in Südkalifornien die Erde. Millionen Menschen in hunderten Kilometern Entfernung konnten den Erdstoß spüren, so etwa in Los Angeles, Las Vegas und im Nachbarland Mexiko. Wie die "Los Angeles Times" berichtete, handelt es sich um das schwerste Erdbeben in Südkalifornien seit 1999.
Chaos in Gebäuden und Supermärkten
In diesem Supermarkt in der Wüstenstadt Ridgecrest hat das Erdbeben zahlreiche Produkte aus den Regalen geschüttelt. Ridgecrest war nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS am stärksten betroffen. Das Epizentrum des Bebens befand sich demnach nicht weit von der Kleinstadt im Bezirk San Bernardino in einer Tiefe von 10,7 Kilometern.
Aufräumarbeiten inmitten von Nachbeben
Auch Stromtrassen wurden von dem Beben beschädigt. Darüber hinaus brachen in Ridgecrest in zwei Häusern Feuer wegen defekter Gasleitungen aus. Wie von Seismologen angekündigt, gab es nach dem großen Beben vom Donnerstag zahlreiche Nachbeben, das bislang stärkste traf die Region am früheren Freitagmorgen (Ortszeit) mit einer Stärke von 5,4.
Vorsichtshalber evakuiert
Nach Angaben der Behörden trafen im Bezirk Kern County, zu dem Ridgecrest gehört, etliche Notrufe ein. Die Bürgermeisterin der Kleinstadt, Peggy Breeden, rief Medien zufolge den Notstand aus. Einige Patienten des Krankenhauses von Ridgecrest wurden nach dem Erdbeben vorsichtshalber evakuiert.
Erdbeben häufig in der Region
Dieses "mobile home" (mobiles Haus) ist nach dem Erdbeben abgesperrt - warum, ist leicht zu erkennen. Kalifornien gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch den US-Westküstenstaat. An ihm entlang reiben sich die pazifische Platte und die nordamerikanische Platte. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen auf.
Nachbeben ja, Großbeben nein
Zudem wurden auch Befürchtungen laut, der Erdstoß sei Vorbote eines Großbebens, das Wissenschaftler Kalifornien schon seit Längerem vorhersagen. US-Präsident Trump twitterte die Ängste schnell fort: "Alles scheint sehr unter Kontrolle zu sein!" Verlassen sollte man sich lieber auf die Seismologen: Aber auch ihnen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen ein größeres Beben folgt.