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Hinrichtung in Japan

12. September 2013

Den Protesten von Menschenrechtlern zum Trotz ist in Japan wieder ein Mann hingerichtet worden. Die rechtskonservative Regierung unter Premier Abe beruft sich darauf, dass eine Mehrheit im Land für die Todesstrafe sei.

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Exekutions-Raum in Tokio (Foto: Justice Ministry/AP/dapd)
Bild: AP

Damit ist die Todesstrafe in Japan zum sechsten Mal in diesem Jahr vollstreckt worden. Bei dem Gehängten habe es sich um den 73 Jahre alten Tokuhisa Kumagai gehandelt, heißt es aus dem Justizministerium. Er war vor neun Jahren wegen Raubmordes an dem Betreiber eines chinesischen Restaurants verurteilt worden.

Kritik von Menschenrechtlern

Japan ist eines der wenigen Industrieländer, in dem die Todesstrafe nicht abgeschafft ist. Nach Angaben des Justizministeriums sitzen derzeit 132 Verurteilte in Todeszellen. Die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe verweist darauf, dass eine Mehrheit der Japaner in Umfragen die Todesstrafe befürwortet.

Weltkarte Todesstrafe (Foto: DW Karte Online)
In diesen Ländern wird noch die Todesstrafe vollstreckt

Menschenrechtsorganisationen protestieren dagegen seit Jahren gegen das Festhalten an dieser Art der Strafe. Als besonders grausam kritisieren sie, dass die Todeskandidaten in Japan den Zeitpunkt ihrer Hinrichtung erst wenige Minuten vorher erfahren. Vorher haben sie oft jahrelang in Einzelhaft verbracht. Ist der Todestag gekommen, dürfen sie sich nicht mehr von ihrer Familie verabschieden. Auch die Angehörigen werden erst im Nachhinein von der Vollstreckung des Urteils informiert.

det/rb (afp, afpe, ape, dpa)