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IWF sieht globale Konjunktur weiter unter Druck

21. Januar 2019

Handelskonflikte und schwache Wachstumsraten in einer Reihe von Ländern machen der Weltwirtschaft zu schaffen. Auch für Deutschland sind die Konjunkturaussichten trüb. Der IWF senkt seine Wachstumsprognose.

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Weltwirtschaftsforum 2019 in Davos | Christine Lagarde, Internationaler Währungsfonds
IWF-Chefin Christine Lagarde stellte die Konjunkturprognose anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vor Bild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Angesichts ungelöster Handelskonflikte und eines drohenden ungeregelten Brexits geht der Internationale Währungsfonds (IWF) davon aus, dass die weltweite Wirtschaftsleistung in diesem Jahr nur noch um 3,5 Prozent und 2020 um 3,6 Prozent steigen wird. Das geht aus dem "World Economic Outlook" hervor, den der IWF im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums präsentierte, das am Dienstag in Davos beginnt.

Im Oktober hatte der IWF für beide Jahre 3,7 Prozent vorhergesagt.  "Wir gehen davon aus, dass die Risiken für eine deutlichere Abwärtskorrektur steigen", schreibt der IWF. Dazu gehörten die Schwankungen an den Finanzmärkten in den Industriestaaten und die Handelskonflikte.

Für die deutsche Wirtschaft wurde die Vorhersage für das laufende Jahr von 1,9 auf 1,3 Prozent gesenkt, während für 2020 nach wie vor 1,6 Prozent erwartet werden. Aber auch in der Eurozone rumort es. In Deutschland habe die Diskussion um Dieselfahrverbote das Wirtschaftsklima abgeschwächt. In Italien herrschten Sorgen um die Stabilität der Staatshaushalte und des Finanzsektors - das habe die Binnennachfrage geschwächt.

Haushaltsstreit belastet US-Wirtschaft 

Für die USA werden für 2019 weiter 2,5 Prozent prognostiziert, während es 2020 nur noch 1,8 Prozent sein sollen. "Die Expansion in den USA hält an, aber die Prognose geht von einer Abschwächung nach dem Auslaufen der fiskalischen Anreize aus", erklärte der Fonds. Eine weitere Gefahr für die US-Konjunktur sei ein länger anhaltender Haushaltsstreit, durch den Hunderttausende Staatsbedienstete derzeit kein Geld erhalten.

Für die weltweite Nummer zwei China sagt der IWF sowohl für dieses als auch für das nächste Jahr ein Plus von 6,2 Prozent voraus. 2018 war das Wachstum mit 6,6 Prozent so gering ausgefallen wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr. "Chinas Wachstumsverlangsamung könnte stärker ausfallen als erwartet, besonders wenn die Handelsspannungen anhalten." Die USA und China haben sich im vergangenen Jahr gegenseitig mit Strafzöllen überzogen und suchen nach einem Ausweg aus dem Konflikt.

uh/kle (dpa, afp, rtr)