1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Israels Justiz ermittelt wegen Gaza-Krieg

7. Dezember 2014

Der Gaza-Krieg im Sommer war blutig. Binnen 50 Tagen wurden mehr als 2100 Palästinenser und 71 Israelis getötet. Jetzt muss sich Israels Armee wegen mehrerer Einsätze in dem Konflikt vor der Justiz rechtfertigen.

https://p.dw.com/p/1E0M2
Israelischer Angriff auf den Gazastreifen (Archivbild: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Es sind nicht die ersten Ermittlungen der israelischen Justiz wegen des jüngsten Gaza-Kriegs. Wie das Militär am Samstag mitteilte, hat Generalmilitärstaatsanwalt Danny Efroni angeordnet, acht weitere Einsätze der Armee während des Gaza-Krieges strafrechtlich zu untersuchen, bei denen es zivile Opfer gab. Diesmal geht es unter anderen um einen Angriff auf ein Sanitätsfahrzeug, bei dem zwei Krankenwagenfahrer ums Leben kamen, sowie um einen Angriff auf ein Wohngebäude, bei dem 27 Zivilisten starben.

Insgesamt steigt die Zahl der auf israelischer Seite eingeleiteten Ermittlungen zum Gaza-Konflikt im vergangenen Sommer damit auf 13. Bereits im September hatte Efroni bekannt gegeben, dass er unter anderem einen israelischen Angriff auf einen Strand in dem Palästinensergebiet untersuchen lässt. Dabei wurden Mitte Juli vier Kinder getötet. Auch wegen einer Attacke auf eine UN-Einrichtung in Beit Hanun, bei der Ende Juli 15 Palästinenser Ende ums Leben kamen, sollten strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet werden. In 14 strittigen Fällen entschied sich Efroni vorerst gegen Ermittlungen.

Der jüngste Gaza-Krieg hatte Ende August nach 50 Tagen mit einer unbefristeten Waffenruhe geendet. Während des Konflikts waren mehr als 2100 Palästinenser, die meisten von ihnen Zivilisten, getötet worden. Auf israelischer Seite starben 66 Soldaten und sechs Zivilisten.

Zerstörung im Gaza-Streifen (Foto: Reuters)
Der Wiederaufbau des Gaza-Streifens wird Jahre dauernBild: REUTERS

Die blutige Konfrontation um den Gazastreifen hatte am 8. Juli mit einer israelischen Militäroffensive begonnen, die als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet erfolgte. Am 17. Juli startete die israelische Armee eine Bodenoffensive in dem mit rund 1,8 Millionen Menschen dicht besiedelten Küstenstreifen am Mittelmeer. Nach israelischer Darstellung wäre die Zahl der zivilen Opfer auf palästinensischer Seite deutlich geringer ausgefallen, wenn die im Gazastreifen regierende radikal-islamische Hamas keine Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht hätte.

qu/ml (dpa, APE)