Industriekultur und Freizeit am Niederrhein
Am Niederrhein zwischen Köln und Kalkar werden Industrieanlagen zu Spielorten für Kultur und Freizeit. Wir zeigen, wie Architekten die Rheinufer gestalten und welche Ruinen fest in der Hand der Freizeitindustrie sind.
Wohnen in Kranhäusern
Vor 100 Jahren wurden hier Güter auf Lastschiffe geladen, jetzt ist der Rheinauhafen Kölns städtebauliches Vorzeigeprojekt. Die Kranhäuser erinnern an die alten Getreidekräne, die früher das Bild des Hafens prägten. Hoch über dem Rhein gibt's Wohnungen, Büros, Restaurants und Clubs.
Kino am Rhein
Der Rheinauhafen berherbergt auch einen kleinen Yachthafen. Im Sommer gibt es hier außerdem großes Kino, Open-Air direkt am Rhein. Und wenn's nicht flimmert lädt das Hafenboot zum speisen und trinken ein. Das Motto: "Segeln Sie mit den Gedanken in die Ferne."
Kunst statt Raketen
Auf dem Gelände einer ehemaligen NATO-Raketenstation korrespondieren Kunst und Natur. Die Museumsinsel Hombroich in Neuss ist ein Kunstmuseum mit frei stehenden Ausstellungspavillons und restaurierten Gebäuden, inmitten einer renaturierten Park- und Auenlandschaft.
Schaufenster für Architektur
Mannigfaltige Architektur - das ist das Konzept im Medienhafen Düsseldorf. Herausragend, ein Gebäudeensemble des Architekten Frank Gehry. Vom alten Handelshafen sind noch Kaimauern, Gleisanlagen und Kräne übrig blieben. Sie stehen heute unter Denkmalschutz.
Abenteuer Industrieruine
Der Landschaftspark Duisburg-Nord liegt auf dem Gelände eines ehemaligen Eisenhüttenwerks im Norden von Duisburg. Heute ist er ein öffentlicher Park mit Museumscharakter. Hier kann man im Hochofen klettern oder im Gasometer Tauchkurse machen.
Landmarken
Die ehemaligen Halden des Bergbaus eignen sich besonders für Kunstinstallationen. Die neueste: "Tiger & Turtle - Magic Mountain" im Süden von Duisburg. Das Hamburger Künstlerduo Heike Mutter & Ulrich Genth schuf hier die erste Achterbahn, die man zu Fuß begehen kann.
Campingvergnügen am Niederrhein
Rheinabwärts bei Wesel, umgeben von Wasser und einer Auen- und Wiesenlandschaft liegt die Gravinsel. Im 15. und 16. Jahrhundert lebten hier Mönche des Kartäuserordens, jetzt bietet die Insel Campern einen Rückzugsort direkt am Rhein. Geöffnet von April bis Oktober.
Römer am Niederrhein
Auch die Römer hatten ihre Häfen am Rhein und dazu die entsprechenden repräsentativen Gebäude. Im archäologischen Park von Xanten ist dieser Hafentempel rekonstruiert worden. Im Park kann man schon seit 1988 auf den Spuren der Römer wandeln.
Kettenkarussell im Kühlturm
Das Kernkraftwerk in Kalkar ging nie ans Netz. 1995 wurde aus der Industrieruine ein Freizeitpark, das Wunderland Kalkar. Highlight ist unter anderem die Adventure Plaza, wo man Kart oder Dragster fahren kann. Außerdem gibt es Achterbahn, Riesenrad und ein spektakuläres Kettenkarussell im Kühlturm.
Schiffe verstehen
Das Rheinmuseum in Emmerich ist das größte Schifffahrtsmuseum am unteren Niederrhein. Es stellt das Leben und Arbeiten auf und am bedeutsamsten Strom Deutschlands dar. Mit mehr als 150 Schiffsmodellen vom Einbaum bis zum Schubverband.
Schlendern am Rhein
Wie viele Städte am Rhein hat auch Emmerich sein Rheinufer wiederentdeckt und neu gestaltet. Seit 2007 kann man auf der Rheinpromenade flanieren, auf die längste Hängebrücke Deutschlands blicken und auf bis zu täglich 500 vorbeifahrende Schiffe.