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Oranier-Route

Zwischen Schwerin und Amsterdam bewegt man sich auf den Spuren des mächtigen Fürstengeschlechts der Oranier. Mehr als 2400 Kilometer Kulturreise bietet die Oranier-Route mit 27 Städte-Stationen.

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Startpunkt und Highlight: Das Schweriner Schloss
Startpunkt und Highlight: Das Schweriner SchlossBild: picture-alliance/ ZB

Das Haus Oranien-Nassau ist eines der ältesten und bekanntesten Fürstengeschlechter Europas. Was nur wenige Deutsche wissen: Seine Begründer und Vorfahren, unter anderem auch die des Königreiches der Niederlande, stammen aus Hessen. Mitten im Herzen Deutschlands stand die Wiege des niederländischen Königshauses.

In Nassau-Dillenburg kam 1533 Wilhelm der Schweiger, der Stammvater der Oranier, zur Welt. Er begann 1568 den Aufstand der Niederlande gegen den König von Spanien, der 80 Jahre andauerte. Von der Dillenburg, die eine der größten mittelalterlichen Burgen Europas war, existieren heute nur noch riesige unterirdische Befestigungsanlagen. Beim Einmarsch der Franzosen 1760 wurde die Burg zerstört. Nicht in der Mitte Deutschlands sondern im Nordosten beginnt eine Themen-Tour, die sich der Geschichte und Gegenwart der Oranier widmet. Dort waren die Einflüsse des einst mächtigen Fürstengeschlechts am intensivsten, das im 17. und 18. Jahrhundert eine Blütezeit erlebte.

Startpunkt und Highlight

Reiterstandbild von Friedrich Franz II. im Schweriner Schlossgarten
Reiterstandbild von Friedrich Franz II. im Schweriner SchlossgartenBild: AP

Die Residenz Schwerin ist nicht nur der Startpunkt der Reise. Mit ihrem märchenhaften Inselschloss präsentiert der ehemalige Herrschaftssitz eine optimale Verbindung von Natur und Kultur. Hier wurde 1876 Herzog Heinrich zu Mecklenburg-Schwerin geboren, der die schon seit Jahrhunderten bestehenden Beziehungen zum Haus Oranien auf eine neue Stufe hob: Er heiratete 1901 die niederländische Königin Wilhelmina und wurde so zum "Prinz Hendrik der Niederlande". Die regierende Königin Beatrix ist seine Enkelin.

Kunstschätze der Holländer und Flamen in Schwerin

Neben den verwandtschaftlichen Banden gibt es noch andere Berührungspunkte zwischen Schwerin und dem Haus Oranien. Das weiß unter anderem der Berliner Kunstliebhaber Dietrich Dinse zu schätzen. Eher zufällig, über eine Broschüre zur Oranier-Route, gelangte er mit seiner Frau nach Schwerin. Ihm haben es die holländischen und flämischen Meister wie Rembrandt, Rubens, Hals, Fabritius, Mieris oder Pieter und Jan Brueghel angetan, von denen das Staatliche Museum Schwerin mit rund 500 Exemplaren eine der europaweit bedeutendsten Sammlungen besitzt. "Mit solch einem Gemäldereichtum hätte ich nie gerechnet", gibt er überrascht zu. Das hat die Neugierde auch auf andere Oranier-Städte und deren Kunstschätze bei ihm geweckt.

Etappenweise genießen

Station auf der Reise: Das Wörlitzer Gartenreich
Station auf der Reise: Das Wörlitzer GartenreichBild: APTN

Von Schwerin aus geht es weiter über Oranienburg, Dessau/Wörlitz, Wernigerrode, Wiesbaden und Moers in die Niederlande. Mit ihren 27 Städte-Stationen bietet die Oranier-Route viel. Zu viel, um die Tour in einem Stück zu bewältigen. Schöner ist es, wenn man sich Zeit lässt und sich in Abschnitten vortastet. Den Reisenden erwarten imposante Burgen und Schlösser, umgeben von Gärten und Parkanlagen. Mit sicherem Gespür errichteten die Oranier ihre herrschaftlichen Sitze in den landschaftlich reizvollsten Gegenden.

Ein Blick in die von der Oranier-Route herausgegebenen Broschüren macht auf die reichhaltigen kulturellen Hinterlassenschaften der Oranier in den einzelnen Städten aufmerksam. Neben Gemälden, Porzellan, Schmuck oder auch Waffen ist vor allem das bauliche Erbe beeindruckend. Besonders deutlich wird die Verschmelzung niederländischer und deutscher Architektur und Handwerkskunst in Potsdam. Schloss Sanssouci und das "Holländische Viertel" der brandenburgischen Landeshauptstadt sind Musterbeispiele der kulturellen Beeinflussung der Deutschen durch die Niederländer. (AP)