Im Kino: Vom Alltag des Bandenkriegs in Mexiko: "Sin Nombre"
30. April 2010Verbrechergangs sind schon immer ein beliebtes Motiv des Kinos gewesen. Die italienische Mafia, die amerikanischen Ausprägungen davon, die japanischen Yakuza, die osteuropäischen Syndikate - all das hat man im Kino oft gesehen. Oder auch im deutschen Fernsehen derzeit besonders beeindruckend: "Im Angesicht des Verbrechens" von Dominik Graf. Die Mara-Gangs aus Mexiko sind hierzulande weniger bekannt. Das dürfte sich mit "Sin Nombre", dem furiosen Filmdebüt von Regisseur Cary Joji Fukunaga ändern. Der Amerikaner mit schwedischen und japanischen Wurzeln hat einen mitreißenden, ungemein dynamisch inszenierten ebenso erschreckenden wie brutalen Film inszeniert. Das noch größere Wunder dabei: die eingeflochtene Liebesgeschichte zwischen einem jungen Bandenmitglied und einem Mädchen, das sich aus Honduras in die USA durchschlagen will, macht aus "Sin Nombre" auch noch eine wunderbare Liebesgeschichte.
Sin Nombre, Mexiko/USA 2009, Regie und Buch: Cary Joji Fukunaga, 95 Minuten.