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Ich und mein Firefox

Nadim Abdul-Karim8. November 2004

Die Entwickler des kostenlosen Alternativ-Browsers Firefox haben ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollen im Jahr 2005 zehn Prozent Marktanteil erreichen.

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Mozillas Firefox gilt als härteste Konkurrenz für Microsoft

Bei dem Namen "Firefox" wird es bei dem ein oder anderen Film-Fan sofort klingeln. So nämlich hieß ein futuristisches Kampfflugzeug in einem Clint-Eastwood-Film. Ein richtig heißes Gerät. Und auch sein Namensvetter präsentiert sich im coolen Design. Nachdem das Open Source Projekt Mozilla seinen Stand-Alone-Browser Firefox in der 0.9 Version bis vor kurzem noch mit zahlreichen Zusatz-Features austattete, konzentriert man sich heute auf eine wesentliche Funktion: Schnell und einfach im Internet surfen – und das gelingt sehr gut.

Wer sich jetzt Sorgen um seinen durch Mozilla unterstützten E-Mail–Verkehr Sorgen macht, der sei beruhigt: Der E-Mail Client und weitere Anwendungen werden natürlich weiter entwickelt.

Konkurrenz für Microsoft

Aber zurück zum "fox on fire": Am 30. März 1998 wurde der Quellcode des Open Source Browsers Netscape weltweit veröffentlicht. Open Source bedeutet, dass der Software Quellcode für jeden zugänglich ist und man sich an dessen Weiterentwicklung beteiligen kann. Mit den Firefox Versionen präsentiert die Mozilla Foundation die Ergebnisse der Weiterentwicklung dieses Browsers. Firefox gilt als der derzeit schnellste und beste Web-Browser. Zwei Vorläufer (Mission Bay und Whangamata) der Endversion Firefox 1.0 sind online und sorgen jetzt schon für sinkende Marktanteile bei Microsofts Internet Explorer.

In den Grundeinstellungen unterdrückt Firefox (ehemals Phoenix bzw. Firebird) nervige Pop-Up Fenster automatisch. Durch eine "Whitelist" lassen sich einzelne, erwünschte Fenster dennoch zuschalten. Neben dem verbesserten Pop-Up-Blocker bietet Firefox auch eine Plug-in-Suche und Favoritenauswahl mit RSS-Unterstützung.

Mozilla vs. Microsoft

Kind mit Computer in Japan
Firefox - bessere Sicherheit, höhere Geschwindigkeit und Spyware-SchutzBild: AP

Laut dem Mozilla-Projekt interessieren sich besonders die Nichttechniker unter den Usern zunehmend für Firefox - neben der besseren Sicherheit geben sie eine höhere Geschwindigkeit, mehr Funktionen und Viren-Schutz als positive Merkmale an. Im Gegensatz dazu hat sich Microsofts Internet Explorer seit Jahren nicht weiterentwickelt, erst mit dem neuen "Service Pack 2" für Windows XP kam beispielsweise ein Pop-up-Blocker hinzu.

Allerdings gibt es auch Stimmen, dass Firefox noch nicht für den durchschnittlichen Nutzer geeignet sei. Manche werfen zudem der Mozilla Foundation vor, sie arbeite immer noch viel zu sehr aus der Entwicklerperspektive, anstatt sich einmal in den Anwender hineinzuversetzen.

Firefox kommt!

Aufgrund ihrer begrenzten Marketingmittel hat die Open Source Community dazu aufgrufen, weltweit für die Finanzierung von Anzeigen in großen Tageszeitungen zu spenden. In den USA konnte so "spreadfirefox" innerhalb kürzester Zeit eine Anzeige in der "New York Times" finanzieren.

Auch in Deutschland werden ähnliche Promotion-Aktionen ins Leben gerufen. Der europäische Ableger der Mozilla-Foundation, Mozilla Europe, arbeitet Hand in Hand mit der Berliner skilldeal AG und bringt die Botschaft www.firefox-kommt.de unters Volk. Dabei haben sich die Initiatoren nicht auf eine bestimmte Tageszeitung festgelegt: "Ich glaube, es entspricht dem Geist von freier Software, dass die Teilnehmer der Spendenaktion selbst entscheiden können, in welcher Tageszeitung die Anzeige geschaltet wird", so Christian Nitot, Präsident von Mozilla Europe.

Mozilla Drache Open Source Browser
Mozilla Europe und skilldeal AG sammeln Spenden

"Als besondere Anreiz werden alle Namen der Spender in der Anzeige genannt. Damit möchten wir zeigen, dass hinter der Aktion und somit auch hinter dem Produkt Firefox viele begeisterte Menschen stehen", sagt Michael Bona, Vorstand der skilldeal AG.

Firefox für alle

Eigentlich sollte die Final-Version am 2. November 2004 gelauncht werden, doch aufgrund der Präsidentschaftswahl in den USA befürchtete man, dass Firefox 1.0 in der Presse untergehen würde. So einigte man sich auf den 9. November 2004.

Auch die Version für MacOS X wird spätestens Ende 2004 zur Verfügung stehen.