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"Ich hoffe, dass wir bald eine Flasche Champagner aufmachen können"

18. September 2009

Einige Tausend Forscher arbeiten am CERN, darunter auch Monica Pepe Altarelli. Die Physikerin betreut mit ihrem Forscherteam eines der großen Experimente dort. Wie lebt sie mit der Supermaschine? <i>Von Kari Hauschke</i>

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Die Teamleiterin Altarelli in ihrem Büro
Die 51-jährige Teamleiterin koordiniert die Arbeit von 70 Wissenschaftlern

Das Wochenende gehört ihrem Mann, ihren Kindern und dem Privatleben: "Da gehe ich mit meinem Hund raus und jogge durch den Wald." Doch während der Woche muss sie jeden Arbeitstag penibel planen, um Job und Familie unter einen Hut zu bringen: "Es ist eine Arbeit, die mich komplett vereinnahmt." Wenn sie abends nach Hause geht, kann sie den Tag nicht hinter sich lassen. Ihr ganzes Leben, sagt sie, privat und im Job, dreht sich um die Physik.

Da ist es natürlich wichtig, ein gutes Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen am CERN zu haben. Die kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, aus Japan, Frankreich, Deutschland, Mexiko oder - wie Monica Pepe Altarelli - aus Italien. "Manchmal gibt es Schwierigkeiten, wegen der Sprache oder wegen der unterschiedlichen Mentalität." Aber wenn diese Probleme dann überwunden sind, kommen die Vorteile des CERN zum Tragen. Vorteile, die sich vor allem aus dem hohen wissenschaftlichen Niveau der Forscher ergeben.

Woher kommt die Materie?

Das Experiment, das die Forscherin betreut, liegt auf der französischen Seite des grenzüberschreitenden Institutsgeländes. Sie und ihre Kollegen wollen mit einem der Detektoren herausfinden, warum nach dem Urknall überhaupt Materie übrigblieb. Das Gerät ist riesig, zwanzig Meter hoch, und steht in dem Ringtunnel, einhundert Meter unter der Erde. Wer dahin will, muss den Fahrstuhl nehmen. Doch das ist jetzt nicht mehr nötig. Denn die Forscher können ihre Messdaten im Labor über Tage auswerten.

Die Monate, in denen der Teilchenbeschleuniger repariert wurde, haben die Wissenschaftler genutzt, um noch einmal alle Geräte zu testen und einiges zu verbessern. Jetzt soll es endlich losgehen. "Ich hoffe wirklich," sagt Monica Pepe Altarelli, "dass wir bald wieder eine Flasche Champagner aufmachen können - die vom letzten Jahr stehen noch hier - und den Neustart des Teilchenbeschleunigers feiern können."

Dann wird wohl noch weniger Zeit für Familie, Hund und Privatleben übrig bleiben.

Autorin: Kari Hauschke

Redaktion: Klaus Dartmann

Diesen Beitrag sehen Sie in der aktuellen Ausgabe von Projekt Zukunft, dem Wissenschaftmagazin auf DW-TV. Die weiteren Themen: