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Horrorverletzungen zum Olympiaauftakt

8. August 2016

Schlimme Bilder von Verletzungen prägen das Auftakt-Wochenende der Olympischen Spiele in Rio. Die Radsportler stürzen reihenweise, auch ein deutscher Turner verletzt sich schwer. Annemiek van Vleuten gibt Entwarnung.

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Olympiade Rio Andreas Toba
Bild: picture-alliance/dpa/L. Schulze

Das Wichtigste vorneweg: Der Niederländerin Annemiek van Vleuten geht es den Umständen entsprechend gut: Sie zog sich drei Knochenabsplitterungen an der Lendenwirbelsäule und eine schwere Gehirnerschütterung zu. Wer die Bilder des brutalen Sturzes gesehen hat, musste mit dem Schlimmsten rechnen: Die Radsportlerin war auf Goldkurs liegend auf der Abfahrt der Vista Chinesa kopfüber gestürzt und verlor das Bewusstsein. Aus dem Krankenhaus gab sie jetzt Entwarnung. Glück im Unglück - und das zum zweiten Mal: Auf den Tag genau vor einem Jahr überlebte sie einen schweren Trainingsunfall nach einer Kollision mit einem Auto. Damals kam sie mit drei geknacksten Rippen, einem gebrochenen Schlüsselbein und Schrammen im Gesicht davon.

Auch die Männer konnten den anspruchsvollen Kurs in Rio nicht unfallfrei beenden: Der frühere Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali aus Italien und der Kolumbianer Sergio Henao stürzten ebenfalls in einer dreiköpfigen Spitzengruppe in Führung liegend. Nibali erlitt einen Schlüsselbein-, Henao einen Beckenbruch. Der Australier Richie Porte zog sich einen Schulterbruch zu.

"Hero de Janeiro"

Auch das deutsche Olympiateam hat bittere Ausfälle zu beklagen: Tennisspieler Dustin Brown gab mit Tränen in den Augen in seinem Erstrundenspiel gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci auf - er war bei seiner Olympiapremiere umgeknickt und zog sich einen doppelten Bänderriss zu.

Heldenhaft reagierte Kunstturner Andreas Toba, der sein Team trotz Kreuzbandrisses ins Mehrkampffinale geführt hatte: Nachdem er sich so schwer verletzt hatte, ging er unter großen Schmerzen noch an das Pauschenpferd, um seiner Mannschaft zu wichtigen Punkten zu verhelfen. "Ich kann schlichtweg nicht aufgeben, so war ich noch nie", sagte er später. "Ich bin unglaublich stolz auf ihn", zog Kollege Fabian Hambüchen den Hut vor dieser Leistung, der DOSB "verneigt" sich vor Toba.

Turner Andreas Toba weint (Foto: BEN STANSALL/AFP/Getty Images)
"Hero de Janeiro": Der deutsche Turner Andreas TobaBild: Getty Images/AFP/B. Stansall

Dass die Turner hart im Nehmen sind, bewies auch der Franzose Samir Ait Said: Er landete beim Sprung so unglücklich auf dem linken Bein, dass sein Unterschenkel brach und fast im 90-Grad-Winkel zum Oberschenkel stand. Der Europameister von 2013 hatte dazu noch doppeltes Pech: Als der 26-Jährige auf der Trage in einen Krankenwagen geschoben werden sollte, ließen die Sanitäter die Trage fallen. Michel Leglise, Präsident der medizinischen Kommission des Weltverbandes FIG, machte dem Unglücksraben nach einem Besuch im Krankenhaus wieder Mut: "Wir erwarten, dass er vollständig genesen wird und sind optimistisch, dass er auf das Turnpodium zurückkehren kann."

og/tk (sid, dpa)