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Hoffnung auf Schweinegrippe-Entwarnung

3. Mai 2009

Trotz der weiteren Ausbreitung der sogenannten Schweinegrippe ist die Lage in Europa nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation unter Kontrolle. Man dürfe die Gefahr aber auch nicht unterschätzen, betonte die WHO.

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Die WHO untersucht: Wie gefährlich ist das Virus?

Um genaue Erkenntnisse über die Ausbreitung der Schweinegrippe in Europa zu gewinnen, sind nach Angaben der WHO die kommenden Tage entscheidend. "Die nächsten Tage werden es zeigen", erklärte der zuständige WHO-Direktor Mike Ryan am Samstag (02.05.2009) in Genf. Zwar drohe weiter eine Pandemie, es gebe derzeit aber keine Anzeichen für eine starke Ausbreitung außerhalb Nordamerikas. Im übrigen versuche die WHO immer noch endgültig zu ermitteln, wie gefährlich das neue Influenza-Virus vom Typ "A/H1N1" wirklich sei.

Viren könnten mutieren

Mike Ryan (Foto: AP)
Mike RyanBild: AP

Trotz erster Anzeichen, dass das neue Influenza-Virus nicht sonderlich aggressiv ist, besteht nach Einschätzung der WHO jedoch kein Anlass für eine voreilige Entwarnung. "Diese Viren mutieren, sie ändern sich, sie können sich mit anderem genetischen Material neu gruppieren, mit anderen Viren", warnte Ryan. Es wäre deshalb unklug, sich zu diesem Zeitpunkt von Hinweisen beruhigen zu lassen, das neue Virus sei schwächer als zunächst befürchtet.

Sechs Infizierte in Deutschland

Mittlerweile ist die Schweinegrippe nachweislich in 18 Ländern aufgetreten. In Deutschland wurde der Erreger bei einem sechsten Patienten entdeckt. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, steckte sich in einem bayerischen Krankenhaus ein 38-jähriger Mann bei einem kürzlich aus Mexiko zurückgekehrten Zimmergenossen an. Dieser hatte zuvor bereits eine Krankenschwester angesteckt. Mexiko gilt als Ursprungsland der neuen Grippe.

WHO hilft armen Ländern

Tamiflu-Packung (Foto: AP)
Roche gibt Notvorrat freiBild: AP

Die Weltgesundheitsorganisation schickte unterdessen mehrere Millionen Einheiten des Grippemedikaments Tamiflu in Entwicklungsländer, um dort einen Ausbruch der Schweinegrippe zu verhindern. "Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass alle Länder Zugang zu antiviralen Präparaten haben", sagte Ryan. Der Schweizer Pharmakonzern Roche entsprach der Bitte der WHO und gab am Samstag seinen Notvorrat an Tamiflu frei. Zudem kündigte Roche an, die Produktionsmenge weiter zu steigern. (wa/se/afp/ap/rtr/dpa)