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Hoeneß vor Rückkehr zum FC Bayern

15. Juli 2016

Ohne offizielles Amt arbeitet Uli Hoeneß bereits seit seiner Haftentlassung im Februar beim deutschen Rekordmeister im Hintergrund. Nun werde er bald sogar eine Doppelfunktion übernehmen, berichtet das Magazin "kicker".

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Deutschland Uli Hoeneß stellt Antrag auf vorzeitige Haftentlassung
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Die Anzeichen für eine Rückkehr von Uli Hoeneß in eine Doppelfunktion an der Spitze des FC Bayern München verdichten sich. Der Vereinspatron plane ein Comeback als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender in Personalunion, berichtet das Fachmagazin "Kicker". Heute nachmittag will der deutsche Rekordmeister eine Stellungnahme zu Uli Hoeneß veröffentlichen.

Der "Kicker" berichtet, eine Hoeneß-Rückkehr sei nur denkbar, wenn er beide Führungsposten auf einmal übernehmen könne. Mit einer Entscheidung von Hoeneß wird bis spätestens Ende Juli gerechnet. Die nächste Jahreshauptversammlung findet beim deutschen Rekordmeister im November statt, dann endet auch die Amtsperiode von Hoeneß-Nachfolger Karl Hopfner, des bisherigen Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden.

Gibt Hopfner auch den Posten des Aufsichtsratchefs her?

Dieser hatte mehrfach erklärt, dass er Hoeneß bei einer Rückkehr ins Amt des Präsidenten nicht im Wege stehen werde. Für den Posten des Aufsichtsratsbosses wollte er dies nicht explizit zusichern: "Wir reden vom Präsidenten. Alles andere muss sich dann ergeben", erklärte Hopfner nach der vergangenen Saison.

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März 2014 wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Am 2. Juni 2014 trat er seine Strafe an. Bereits Anfang 2015 wurde er Freigänger. Seitdem arbeitete Hoeneß tagsüber in der Jugendabteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern. Die meisten Wochenenden verbrachte er in seinem Haus in Bad Wiessee am Tegernsee.

"Es liegt an Uli selbst"

Auch bei den Profis des FC Bayern wird ein mögliches Comeback des Welt- und Europameisters als Spieler in höchsten Ämtern positiv gesehen. "Er ist grundsätzlich eine Bereicherung für den FC Bayern. Er ist ja immer schon präsent", erklärte Thomas Müller.

Kapitän Philipp Lahm würdigte noch einmal die Verdienste des 64-Jährigen. "Uli ist für den Verein sowas von wichtig. Ohne ihn wäre der FC Bayern nicht da, wo er jetzt steht", sagte Lahm. In der Mannschaft sei die Personalie aber derzeit kein großes Thema. "Es liegt an Uli selbst", erklärte der 32-Jährige.

Einem Comeback, so Hoeneß dies will, dürfte also bei den Münchnern nichts und niemand im Wege stehen. "Wenn Uli Hoeneß wieder Präsident werden will, wird ihn der FC Bayern willkommen heißen", verdeutlichte auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der bereits im Mai betonte, dass ihn eine solche Entscheidung "nicht überraschen würde."

Viele personelle Änderungen

Mit dem Trainerwechsel von Pep Guardiola zu Carlo Ancelotti sowie den plötzlichen Abgängen von Mediendirektor Markus Hörwick und Sportvorstand Matthias Sammer gab es beim deutschen Meister in den vergangenen Tagen ungewöhnlich viele personelle Veränderungen. Der Posten von Sammer wird zunächst nicht besetzt. In dieser Frage sollen Hoeneß und Rummenigge dem Bericht zufolge bereits "in enger Abstimmung" gearbeitet haben.

sw/sn (dpa, sid)