Helden und Außenseiter: Tiere des Jahres 2020
Sie brachten uns zum Lachen und zum Weinen oder gaben uns Hoffnung: Diese zehn Tiere machten 2020 Schlagzeilen und lenkten uns von der Corona-Krise ab.
"Pit" und "Paule" im Berliner Zoo
Die Zwillinge Meng Xiang und Meng Yuan, von den Pflegern "Pit" und "Paule" genannt, sind die ersten in Deutschland geborenen Pandas. Die niedlichen Welpen wurden Ende Januar 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt und feierten am 31. August ihren ersten Geburtstag. In vier Jahren sollen sie nach China geschickt werden.
Walisische Ziegen auf Freigang
Als die abgesperrten Städte während des Lockdowns im Frühjahr plötzlich menschenleer waren, gingen Posts in den sozialen Medien viral, die zeigten, wie Tiere in die Städte zurückkehrten. Einige der Bilder waren gefälscht. Es schwammen keine Delfine in verlassenen venezianischen Kanälen - aber andere Tiere, wie diese Ziegenherde in Nordwales, wurden tatsächlich in den Städten gesichtet.
Wildschwein-Bande in Berlin
Diese Aufnahme einer Wildschweinfamilie auf der Flucht hat Deutschland besonders erheitert. In Berlin, das unter einer Wildschschwein-Überpopulation leidet, fiel eine Wildschwein-Mama über einen Nudisten her, der sich am Teufelsee nackt sonnte. Sie stahl seine Tasche samt Laptop. Dem Besitzer blieb nichts anderes übrig, als das Tier im Adamskostüm zu verfolgen.
Der "Tiger King" aus der Serienwelt
Im US-Bundesstaat Oklahoma betrieb "Tiger King" aka Joe Exotic einen privaten Wildkatzen-Zoo, in dem zeitweise über 200 Tigern lebten. In der Netflix-Doku-Serie, die einen wahren Hype erlebt hat, geht es um Tiere und um allerlei dunkle Machenschaften in diesem Wildgehege. Viele Zuschauer empfanden "Tiger King" als so abstrus, dass sie sogar die Corona-Krise kurzzeitig vergessen konnten.
Hitlers Alligator in Moskau
Der Alligator namens "Saturn", von dem es heißt, er habe einst Adolf Hitler gehört, entkam 1943 bei einem Luftangriff aus einem Berliner Zoo und überlebte durch wundersame Weise. Britische Soldaten entdeckten 1946 das Tier und übergaben es an einen Moskauer Zoo. Dort starb es im Mai im Alter von unglaublichen 84 Jahren. Der Tierpark beschloss, den Alligator für sein Museum konservieren zu lassen.
Brieftaube aus Belgien
Auktionsrekorde gibt es jedes Jahr. Doch das Jahr 2020 brachte neue Spekulationsobjekte hervor: Brieftauben. Diese Sieger-Taube, genannt New Kim, wurde in Belgien für die Rekordsumme von 1,6 Millionen Euro an einen chinesischen Bieter verkauft. Der uralte Brieftaubensport hat in Belgien eine lange Tradition, jetzt scheint die Leidenschaft auch Asiaten zu interessieren.
Modebewusster Fuchs in Berlin
Ein weiterer Berliner Dieb machte im Juli Schlagzeilen. Diesmal war es ein Fuchs, der im noblen Vorort Zehlendorf Schuhe aus Wohnhäusern stahl. Während verschiedene Anwohner auf einer lokalen Online-Plattform über das Verschwinden ihrer Schuhe diskutierten, wurde der Dieb mit Flip-Flops im Maul gesichtet. Da hatte der Fuchs bereits erfolgreich über 100 Schuhe erbeutet.
Minenschnüffelratte in Kambodscha
Die afrikanische Riesenbeutelratte Magawa ist auf das Aufspüren von Minen trainiert. Für ihre "lebensrettende Hingabe bei der Ortung und Räumung tödlicher Landminen in Kambodscha" erhielt sie im September die Goldmedaille der britischen Tierarztorganisation PDSA. Das Nagetier hatte zum Zeitpunkt der Auszeichnung bereits 39 Landminen und 28 Mal nicht explodierte Munition aufgespürt.
Coronavirus-Spürhunde in Finnland
Kossi machte als Seuchenspürhund am Flughafen Helsinki von sich reden. Er wurde gemeinsam mit weiteren Hunden darauf trainiert, bereits am Coronavirus erkrankte Menschen zu erschnüffeln. Es handelt sich um ein erfolgreiches Pilotprojekt, denn die Trefferquote liegt bei fast hundert Prozent. Diese neue Coronavirus-Testmethode soll bald weltweit an Flughäfen eingeführt werden.
Die Flugreise von Elefant Kaavan
Als "einsamster Elefant der Welt“ erlangte Dickhäuter Kaavan traurige Berühmtheit. Jahrelang hatte er allein in einem pakistanischen Zoo gelebt. Im November 2020 wurde er dann in eine Wildtierauffangstation in Kambodscha gebracht. Musikerin Cher beteiligte sich an dem rund 400.000 Dollar teuren Transport per Flugzeug. Kaavans Schicksal hat Medien und Menschen am Ende des Jahres sehr bewegt.