Heiliges Eisbaden
Jedes Jahr zum orthodoxen Dreikönigsfest stürzen sich wagemutige Gläubige durch Eislöcher in gefrorene Flüsse und Seen. Das soll innerlich reinigen und Glück bringen.
Russisches Ritual
Nachdem Russland im Jahr 988 offiziell christlich wurde, entwickelte sich das Dreikönigsfest zu einem der wichtigsten religiösen Feiertage der russisch-orthodoxen Kirche. Das Ritual des Eisbadens stammt ursprünglich von den Skythen. Diese mittelalterlichen Reiternomaden wollten damit ihre Kinder abhärten.
Kälteschock gegen Sünden
Am 18. und 19. Januar tauchen Gläubige in das eiskalte Wasser, wie hier in Nowosibirsk, damit sie von ihren Sünden befreit werden. Dafür werden in die Flüsse und Seen am Vorabend Kreuze gehackt, sogenannte Jordane, benannt nach dem Fluss Jordan, in dem Jesus Christus getauft wurde.
Geweihtes Wasser
Ein russisch-orthodoxer Priester weiht einen Teich in einem Dorf außerhalb von St. Petersburg. Das geweihte Wasser ist minus zwei Grad Celsius kalt - es soll, so der Glaube, nun für ein Jahr heilende Kräfte haben.
Erscheinung des Herrn
Der Dreikönigstag, Epiphanias, im Christentum die Erscheinung des Herrn, wird an unterschiedlichen Tagen im Januar begangen. Das Schlusslicht sind die Russisch-Orthodoxen am 19. Januar.
Volksfest in Kiew
Religiöser Ursprung hin oder her - das Eisbaden wird immer mehr zum Volkssport. Hier wagen viele Kiewer den Sprung ins eiskalte Nass nicht so sehr aus religiöser Überzeugung - sie wollen ihre Grenzen austesten, das Immunsystem abhärten oder einfach nur Spaß haben.
Dreikönigsschwimmen in Prag
Viele Kirchen begehen die Epiphanias-Feierlichkeiten bereits am 6. Januar. Wie hier in Prag, wo Teilnehmer des traditionellen Dreikönigsschwimmens aus der Moldau steigen.
Tanzen im Fluss Tundscha
Es wird aber nicht nur gebadet. In Bulgarien ist es einer der Bräuche, dass orthodoxe Gläubige bis zur Hüfte im eisigen Wasser eines Flusses stehen und tanzen - wie hier in der Tundscha bei Kalofer.
Sprung zum Holzkreuz in Sofia
In der Nähe der bulgarischen Hauptstadt Sofia versuchen Männer an Epiphanias, ein Holzkreuz zu fangen. Das hat ein Priester vorher geweiht und danach ins Wasser geworfen.
Kampf ums Kreuz in Zypern
Bei diesem Brauch kann es auch wild zu gehen, wie hier in Famagusta auf Zypern. Der Grund für den vollen Körpereinsatz: Auf den, der das Kreuz ans Ufer bringt, wartet eine Belohnung...
Der Schutz des Messias
... denn wer das Kreuz erwischt, steht unter dem besonderen Schutz von Jesus Christus. Dieser griechisch-orthodoxe Pilger hat sich in den Bosporus bei Istanbul geworfen, um das Kreuz herauszuholen, und erwartet nun Glück für das bevorstehende Jahr. Sicher ist ihm auch die Bewunderung der Zuschauer.