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Harte Strafe für Isabell Werth

5. November 2013

Ein Pferd der erfolgreichsten Dressurreiterin Deutschlands ist mit einem verbotenen Medikament in Kontakt gekommen. Werth soll dabei ihre Sorgfaltspflicht verletzt haben und bekommt eine lange Sperre.

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Isabell Werth bei der Europameisterschaft der Reiter 2013 in Herning, Dänemark (Foto: Jochen Lübke/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabel Werth für sechs Monate gesperrt. Die Zwangspause gilt sowohl für nationale als auch für internationale Turniere. Werths Pferd 'El Santo' war bei den Rheinischen Meisterschaften 2012 in Langenfeld positiv auf die im Wettkampf verbotene Substanz Cimetidin getestet worden. Der Einsatz des Medikaments, das unter anderem für die Behandlung von Magenschmerzen bei Pferden eingesetzt wird, gilt zwar nicht als Doping, aber als verbotene Medikation. Diese Unterscheidung wird nur im Reitsport getroffen. Die Erste Kammer der Disziplinarkommission der FN geht davon aus, dass die positive Medikationskontrolle bei 'El Santo' auf eine "fahrlässige Sorgfaltspflichtverletzung" im Stall der Reiterin zurückzuführen sei.

Die Kammer glaubte der erfolgreichsten deutschen Dressurreiterin zwar, dass sie das Pferd nicht mit dem Medikament behandelt habe. Stattdessen aber sei die Kontamination durch die Gitterstäbe zur Nachbarbox erfolgt. Dort stand Werths anderes Pferd 'Warum nicht', das tatsächlich mit dem Medikament behandelt wurde. Werth habe bei der Organisation ihres Stallbetriebes die Sorgfaltspflicht vernachlässigt, hieß es.

Werth hofft auf Freispruch

Werth muss die Kosten des Verfahrens tragen und eine Geldbuße in Höhe von 2000 Euro entrichten. "Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht. Es geht jetzt seinen weiteren Gang", sagte Werth zu dem Urteil in erster Instanz. Noch ist die Sperre nicht rechtskräftig. Werth hat angekündigt, Berufung einzulegen und vor das Große Schiedsgericht der FN zu ziehen. Sie hofft weiter auf einen Freispruch. Vorerst darf sie weiter bei Turnieren starten. Ungeachtet des Ausgangs des Verfahrens will die 44-Jährige Schadenersatz von der FN fordern.

Werth gilt als Wiederholungstäterin. 2009 wurde die sechsmalige Weltmeisterin wegen Dopings bei ihrem Pferd 'Whisper' für sechs Monate gesperrt. Damals war der zehn Jahre alte Wallach positiv auf das Psychopharmakon Fluphenazin getestet worden.

asz/ck (sid, dpa)