Happy Birthday, Barbie!
Die berühmteste Puppe der Welt mit der berühmtesten Wespentaille der Welt feiert ihren 50. Geburtstag.
Das Original!
Am 9. März 1959 stellten Ruth und Elliot Handler, die Gründer der US-Spielzeugfirma Mattel, diese erste Barbie-Version auf der Spielwarenmesse in New York vor.
Original und Fälschung!
Es kann nur DIE EINE geben: Barbie's Endlosbeine sind genauso unerreicht wie ihre Wespentaille und die wohlgeformte Oberweite. Die rund 30 Zentimeter große Plastikdame ist seit fünf Jahrzehnten eine Inspiration für Modeschöpfer und Models.
Original oder Fälschung?
Das Bild zeigt tatsächlich ein lebendiges Model während der "Barbie Mattel Fashion Show" im Februar 2009 in New York. Feministinnen, Mediziner und Soziologen kritisieren, dass Barbie seit 50 Jahren sexistische Klischees zementiert und dass die Plastikpuppe mit ihren übertriebenen Körpermaßen Mädchen und Frauen in den Magerwahn treibt.
Puppenwelt!
Hersteller Mattel behauptet, dass neun von zehn amerikanischen Mädchen mindestens eine Barbie-Puppe haben. Und mit der Puppe kommt das Zubehör: die Designer bei Mattel haben ihrem Plastikgeschöpft im Laufe der Jahrzehnte rund 50.000 Outfits und mehr als 100 Berufe verpasst, dazu Autos, Häuser, Tiere, Freunde, eine kleine Schwester namens Skipper ...
Kult!
Die weltweite Wirtschaftskrise und die erfolgreiche Puppenserie "Bratz" des US-Herstellers MGA machen aus Barbie derzeit zwar eine Ladenhüterin. Aber die finanzielle Midlife-Crisis wird vermutlich nicht der Untergang sein. Wer auch noch mit 50 Jahren so hip und unverbraucht daher kommt, der hat (fast!?) alles richtig gemacht. Happy birthday, Barbie!
Mädchen(alp)träume!?
Stay cool! Lass die Wissenschaftler und Emanzen doch wettern! Oder doch nicht? Barbies Verkaufs-Erfolge jedenfalls sprechen für sich. Die einzigartige Blondine ist der Traum vieler Mädchen und Frauen, weil sie sich wandeln kann, wie sie will. Mal fährt sie perfekt gestylt im Cabrio, dann ist sie die immer gut gelaunte Stewardess, reiten kann sie sowieso, Tierärztin und Ärztin ist sie auch, und ihre Kleider- und Schuhschränke sind beneidenswert tief ...
Die Soldatin!
Barbie kann alles! Jedenfalls kann sie alles tragen: Anfang der 1990-er Jahre kam sie mit einer Offiziers-Uniform der US-Armee daher. Der Military-Look war spätestens ab da auch in der jüngeren weiblichen Welt hip und trendy.
Flower Power!
Barbara Millicent Roberts, wie Barbie übrigens nach Angaben ihrer Erfinder mit vollem Namen heißt, kann einfach alles tragen und alles sein: ihre Designer verpassten der ungekrönten Stil-Ikone in den 1970-ern den Look einer Flower-Power-Piratin.
Die Kanzlerin!
Nichts ist unmöglich: Barbie kann sogar hohe Politik machen! Diese Bundeskanzlerinnen-Puppe aus dem Hause Mattel ist allerdings ein Unikat und nur für Angela Merkel bestimmt. Die Barbie-Designer haben sich vorher das Einverständnis der Bundeskanzlerin geholt. In den Körpermaßen sind sie allerdings dem blonden Plastik-Original treu geblieben. Die einzigartige Merkel-Barbie war im Februar 2009 ein kleines Highlight auf der Spielwarenmesse in Nürnberg.
Geht nicht? Gibt es nicht!
Niemand ist so wandelbar wie die ewige Barbie: diese muslimische Ausgabe der Mattel-Erfindung heißt "Razanne" und kommt deutlich züchtiger daher. Das Foto aus dem Jahr 2003 zeigt die glückliche Jenna Debryn aus West Bloomfeld im US-Bundesstaat Michigan mit ihrer Razanne.
Fulla statt Barbie!
Auch arabische Länder können sich dem Sog des Barbie-Welterfolgs nicht entziehen, aber sie versuchen, dagegen zu halten. Die Barbie-Version auf dem Foto wird seit 2003 von der syrischen Firma New Boy produziert und heißt "Fulla". Sie ist inzwischen im gesamten Mittleren Osten ein Verkaufsschlager. Mit der Puppe Fulla wird den Mädchen auch ein komplettes Gebets-Set mit Teppich und Schleier angeboten.
Fulla? Barbie in Teheran!
Trotz aller Konkurrenz: Barbie ist wie Coca Cola! Wer lieber das Original will, der kriegt es auch, und das so ziemlich überall auf der Welt. Dieses Foto ist im März 2002 in einem Spielwarenladen in der iranischen Hauptstadt Teheran entstanden, obwohl iranische Religionsgelehrte immer wieder vor den "zerstörerischen" kulturellen und sozialen Einflüssen des West-Imports warnen.
Antwort aus Teheran!
Sara und Dara: so heißen die iranischen Zwillings-Puppen, die Barbie Konkurrenz machen und die eigene kulturelle Identität erhalten sollen. Es gibt die beiden seit März 2002, aber Sara und Dara haben das Original aus den USA bis heute nicht aus dem Iran vertreiben können - weder aus den Verkaufsregalen noch aus den Kinderzimmern.
Ach ja ... Ken!
Irans Sara hat Dara an ihrer Seite. Und US-Girl Barbie hat ihren "Ken". Barbie war nämlich nur zwei Jahre Single. Im Jahr 1961 verkuppelten die Barbie-Macher ihr Geschöpf mit einem muskulösen Typen, den sie Ken tauften. Im Jahr 2004 trennte sich Barbie für kurze Zeit von ihrem Langzeit-Lover. Aber die Hersteller mussten schnell einsehen, dass ihre neue Erfindung "Blaine" dem Original nicht das Wasser reichen konnte. Wie die Frau an seiner Seite ist auch Ken extrem wandelbar, aber am Ende kann es nur DEN EINEN geben: Ken eben!