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Hannover und Schalke im Achtelfinale

23. Februar 2012

Nach Hannover hat auch der FC Schalke das Achtelfinale der Europa League erreicht. Während die 96er in Brügge siegten, gewann Schalke sein Heimspiel erst nach Verlängerung gegen Pilsen.

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Klaas-Jan Huntelaar jubelt mit Julian Draxler. (Foto: Martin Meissner/AP/dapd)
Bild: AP

Zwei Bundesliga-Vereine haben es in die Runde der letzten 16 geschafft. Hannover und Schalke gewannen ihre Rückrundenspiele in der Zwischenrunde und zogen in das Achtelfinale der Europa League ein. Schalke hätte nach dem 1:1 beim Auswärtsspiel in Tschechien gegen Viktoria Pilsen ein torloses Remis genügt. Torwart Timo Hildebrand, der den verletzen Lars Unnerstall ersetzte, hatte sich vor der Partie genau das gewünscht: "Zu Null" zu spielen. Doch dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung und so mussten die Schalker in die Verlängerung. Das Spiel gewannen sie am Ende verdient mit 3:1 nach Verlängerung (1:0; 1:1). "Es war ärgerlich, dass wir noch 30 Minuten dranhängen mussten", befand Hildebrand später.

Huntelaar schießt Schalke weiter

Dabei durften die Fans des FC Schalke schon früh jubeln: Gleich die erste Chance schloss Torjäger Klaas-Jan Huntelaar mit dem Führungstreffer zum 1:0 ab und stieß damit das Tor zum Achtelfinale ganz weit auf. Dennoch war es das erwartet mühsame Spiel gegen Pilsen, das sich in der Königsklasse nicht gegen den FC Barcelona und den AC Mailand durchsetzen konnte und so in die Europa League "abgestiegen" war. Zunächst tat sich der tschechische Meister schwer, kam dann aber besser ins Spiel und hatte bei einem Pfostentreffer in der ersten Hälfte Pech.

Im zweiten Durchgang verpassten es die "Königsblauen", höher in Führung zu gehen, riskierten den Ausgleich und damit eine Verlängerung. Selbst, als Pilsen nach einer Roten Karte gegen Marek Bakos (60.) in Unterzahl geriet, spielte sich der Bundesligavierte kaum zwingende Torchancen heraus und machte es sich selbst unnötig schwer. In der 88. Minute dann der Schock: Nicht ganz unverdient erzielte Frantisek Rajtoral den Ausgleich – es ging in die Verlängerung. Erst in der 106. Minute durften die Schalker Fans aufatmen: Huntelaar machte mit seinem zweiten Treffer alles klar und legte in der Nachspielzeit sogar noch den dritten nach. Für den "Hunter" war es das insgesamt 33. Tor im 34. Pflichtspiel für Schalke – sechs Treffer erzielte er im laufenden Wettbewerb. Schalke trifft nun im Achtelfinale am 8. März auf den FC Twente Enschede aus den Niederlanden, der sich in der Zwischenrunde mit zwei 1:0-Siegen gegen Steaua Bukarest durchgesetzt hatte. Schalke muss zunächst auswärts antreten. Das Rückspiel am 15. März findet in Gelsenkirchen statt.

Hannover triumphiert in Brügge

Die mitgereisten Fans von Hannover 96 kriegten sich gar nicht mehr ein. Beim Tabellenzweiten der belgischen Liga FC Brügge feierten die Niedersachsen einen hochverdienten 1:0 (1:0)-Erfolg und zogen erstmals in der Geschichte des Vereins ins Achtelfinale der Europa League ein. Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel hätte Hannover auch ein Unentschieden gereicht. "Wenn man beide Spiele betrachtet, sind wir verdient weitergekommen", erklärte Hannovers Stürmer Jan Schlaudraff. Auch Klubboss Martin Kind strahlte: "Das war super, unsere Mannschaft war sehr überzeugend. Wir sind stolz auf dieses Team, das Außergewöhnliches erreicht hat."

Lars Stindl, Ron-Robert Zieler, Manuel Schmiedebach und Sofian Chahed feiern den Einzug in das Achtelfinale (Foto: Federico Gambarini dpa)
Hannover feiert 1:0-ErfolgBild: picture-alliance/dpa

Mittelmäßiger Kick auf löchrigem Rasen

Auf dem ramponierten Rasenplatz in Brügge kam lange kein sehenswertes Spiel zustande. "Unser Platz ist so schlecht, dass ein Bauer seine Kühe nicht darauf lassen würde, aus Angst, dass sie sich die Beine brechen", hatte bereits vor der Partie der ehemalige Bundesliga-Coach Christoph Daum moniert, der seit vergangenem November den FC Brügge betreut. Beide Mannschaften taten sich schwer mit dem tiefen Geläuf, die Gastgeber kamen allerdings damit etwas besser zurecht und erarbeiteten sich die ersten Chancen. Vor allem der Topleistung ihres Torwartes Ron-Robert Zieler hatte es Hannover zu verdanken, dass Brügge nicht in Führung ging. "Der Wille hat heute zu 100 Prozent gestimmt. Es ist ein super Gefühl für die Mannschaft, die Fans und das ganze Umfeld." Stattdessen besorgte Hannovers Neuzugang Mame Diouf in der 21. Minute den wichtigen und entscheidenden Treffer.

Nach fast 20 Jahren Pause auf der europäischen Bühne hat sich Hannover nun erfolgreich zurückgemeldet. Während Brügge schon zweimal das Finale im Europacup erreichte, standen die seit zehn Pflichtspielen unbezwungenen 96er zuletzt 1992 im mittlerweile abgeschafften Europapokal der Pokalsieger im Achtelfinale, schieden aber gegen Titelverteidiger Werder Bremen aus (1:3, 2:1). Das Achtelfinale findet am 8./15. März statt, dann reist Hannover zunächst zu Standard Lüttich und hat im Rückspiel Heimrecht. Den Belgiern reichte gegen Wisla Krakau nach dem 1:1 in Polen ein 0:0 im Heimspiel, um in die nächste Runde einzuziehen. Hannover hatte bereits in der Gruppenphase gegen Lüttich gespielt. Bilanz: Ein 0:0-Unentschieden und eine 0:2-Niederlage. "Gegen die haben wir noch etwas gutzumachen", erklärte Sportdirektor Jörg Schmadtke.

Hannovers Trainer Mirko Slomka (l.) begrüßt Brügges Trainer Christoph Daum vor dem Spiel (Foto: Nigel Treblin/dapd)
Alte Bekannte: 96-Trainer Slomka (l.) und Brügge-Coach Daum (r.)Bild: dapd

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Jens Krepela