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Die 2. Runde des DFB-Pokals

23. September 2009

Was für ein Pokalabend: Vier Bundesligisten scheiterten am Mittwochabend in der zweiten Runde an unterklassigen Vereinen. Stuttgart schrammte knapp an einer Blamage vorbei.

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Der Kölner Podolski jubelt mit dem zweifachen Torschützen Ishiaku. (AP Photo/Roberto Pfeil)
Freude in Köln: Podolski und IshiakuBild: AP

Schluss. Aus. Vorbei: Hamburg ist draußen. Und das auch noch gegen einen Drittligisten, gegen Osnabrück. Wie in der ersten Runde gegen Fortuna Düsseldorf musste der HSV ins Elfmeterschießen. Aber diesmal gingen die Hamburger nicht als Sieger vom Platz. "Wir haben es selbst verbockt. Wir haben die Partie ganz zu Anfang verloren", analysierte Piotr Trochowski nach der Partie die Niederlage. Der HSV spielte anfangs viel zu lässig, so dass die Gastgeber mit 2:0 in Führung gingen. Danach spielten die Hamburger konzentrierter und schafften den Ausgleich, die Verlängerung aber konnten sie nicht verhindern. Dort schien nach dem 3:2 für Hamburg alles klar. Aber kurz vor Schlusspfiff machten die Osnabrücker doch noch das Tor. Im Elfmeterschießen scheiterten dann die beiden Hamburger Mladen Petric und Robert Tesche. Das Ergebnis: 2:4 nach Elfmeterschießen.

Die Lübecker Bastian Henning (2. vr) und Moritz Marheineke jubeln nach dem 1:0. Foto: Maurizio Gambarini dpa/lno
Lübeck bejubelt die FührungBild: picture-alliance/ dpa

Auch Lübeck war ganz nah dran an der Sensation, kämpfte tapfer gegen die drei Ligen höher spielenden Stuttgarter. Aber nach dem 1:1 in der regulären Spielzeit gingen den Norddeutschen in der Verlängerung dann die Kräfte aus. Letztendlich mussten sie sich mit 1:3 geschlagen geben. "Für uns geht es um den Ruf", hatte Stuttgarts Manager Horst Heldt vor der Partie gesagt. Der ist zwar gerettet, aufpoliert haben die Schwaben ihr Image mit dieser Partie aber sicherlich nicht.

Leverkusen blamierte sich beim Zweitligisten Kaiserslautern. Hochmotiviert gingen die Pfälzer in die Partie und gingen überraschend mit zwei Toren in Führung. Die Mannschaft von Jupp Heynckes konnte ihre technische Überlegenheit kaum ausspielen und stieß immer wieder auf erbitterten Widerstand - es reichte nur zum 2:1-Anschlusstreffer. Damit ist der Vorjahresfinalist draußen.

Emotionsgeladenes Spiel in Köln

Berlin's Trainer Lucien Favre steht in der Kritik: In der Liga Tabellenletzter und nun das Aus im DFB-Pokal. (AP Photo/Matthias Schrader)
In der Kritik: FavreBild: AP

Köln trat nach dem ersten Saisonsieg am Wochenende selbstbewusst gegen den deutschen Meister aus Wolfsburg auf. Manasseh Ishiaku traf zweimal, aber die Wölfe kamen noch auf 2:3 ran. In der letzten Minute vergab Edin Dzeko eine hochkarätige Chance zum Ausgleich, was Trainer Armin Veh so wütend machte, dass er wegen Meckerns auf die Tribüne geschickt wurde. "Egal, auf wen wir jetzt treffen, wenn wir so spielen wie heute, werden wir gegen jede Mannschaft gewinnen", freute sich Lukas Podolski über den Sieg seiner Kölner.

Einen tollen Pokalkrimi gab es in München: Zweitligist 1860 ging früh mit 2:0 in Führung, doch Hertha Berlin gelang noch in der regulären Spielzeit der Ausgleich. In der Verlängerung fiel kein Tor, also musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Der Ex-Berliner Torwart Gabor Kiraly hielt einen Schuss, einer ging drüber und das Spiel ging damit 1:4 im Elfmeterschießen verloren. Damit gerät der Hauptstadt-Klub immer tiefer in die Krise. In der Liga Tabellenletzter, jetzt auch noch das Aus im DFB-Pokal. Für Trainer Lucien Favre wird es eng, trotzdem gibt sich der Schweizer kämpferisch: "Wir hatten viele Torchancen, die wir aber leider nicht genutzt haben. Wenn ich mir heute die zweite Halbzeit anschaue, können wir jedoch optimistisch sein."

Titelverteidiger weiter dabei

Frankfurts Aleksandar Vasoski (recht) köpft ins Tor der Aachener. (AP Photo/Michael Probst)
Hier trifft Vasoski für FrankfurtBild: AP

Ein Spiel für die Geschichtsbücher war die Partie zwischen Frankfurt und Zweitligist Aachen: Zehn Tore innerhalb von 90 Minuten! Die Hessen waren lange klar überlegen und machten es selbst immer wieder spannend. Weder die 2:0- noch die 5:1-Führung sorgte für klare Verhältnisse. Aachen kämpfte sich immer wieder heran, am Ende setzten sich dann aber doch die Frankfurter mit 6:4 durch. Damit gelang ihnen der erste Heimsieg dieser Saison, insgesamt ist die Mannschaft von Michael Skibbe weiter ungeschlagen.

Titelverteidiger Bremen steht ebenfalls in der Runde der letzten 16. Im Nord-Derby gegen St. Pauli setzten sich die Werderaner auch ohne den verletzten Nationalspieler Mesut Özil knapp mit 2:1 durch – der siebte Pokal-Triumph ist also noch möglich. Für Freiburg ist der Traum vom Finale in Berlin dagegen ausgeträumt. Auswärts in Augsburg verloren die Freiburger mit 0:1. Der ambitionierte Zweitligist Augsburg steht damit erstmals seit 13 Jahren wieder im Achtelfinale des DFB-Pokals.

Pokalschreck Trier

Fußball DFB-Pokal 2. Runde: Viertligist Trier gewinnt am Dienstagabend überraschend gegen Zweitligist Bielefeld. Triers dreifacher Torschütze Sahr Senesie jubelt. Foto: Harald Tittel dpa/lrs
Triers dreifacher Torschütze: SenesieBild: picture-alliance/ dpa

Am Dienstagabend hatte es bereits acht Partien gegeben. Die größte Überraschung war wohl, dass es Viertligist Trier ins Achtelfinale geschafft hat. Dabei holten die Trierer gegen Zweitligist Bielefeld einen 0:2-Rückstand auf, retteten sich in die Verlängerung, und dort setzten sie sich letztendlich mit 4:2 durch. Unerwartet auch das Ausscheiden von Mönchengladbach. In der Nachspielzeit gelang den Duisburgern, die eine Liga weiter unten spielen, der einzige Treffer der Partie. Die Gladbacher wurden dafür bestraft, dass sie keine ihrer vielen Torchancen genutzt hatten. "Das ist ein ganz, ganz bitterer Abend für uns", konstatierte Gladbachs Trainer Michael Frontzeck.

Bayern München dagegen zeigte eine souveräne Leistung. 5:0 gegen Zweitligist Rot-Weiß Oberhausen – auch wenn die erste halbe Stunde noch schleppend verlief und erst ein Eigentor der Oberhausener das Torfestival der Münchener eröffnete. Hoffenheim setzte sich auswärts in Nürnberg mit 1:0 durch, und in dem zweiten reinen Bundesliga-Duell gewann Schalke das "kleine" Revierderby in Bochum mit 3:0. Mit demselben Ergebnis gegen Zweitligist Karlsruhe zog auch Dortmund in die nächste Runde ein. In zwei Partien fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung: Koblenz gewann gegen Cottbus mit 4:2 und Rot-Weiß Ahlen unterlag gegen Greuther Fürth mit 2:3.

Am Samstag werden die Achtelfinal-Spiele ausgelost, die nächste Spielrunde findet am 7. und 8. Oktober statt.

DFB-Pokal, 2. Runde

Eintracht Trier

- Armina Bielefeld 4:2 n.V.

1. FC Nürnberg - 1899 Hoffenheim 0:1 (0:1)

Bayern München

- Rot-Weiß Oberhausen 5:0 (2:0)

Borussia M’gladbach - MSV Duisburg 0:1 (0:0)

Rot-Weiß Ahlen - SpVgg Greuther Fürth 2:3 n.V.

Karlsruher SC - Borussia Dortmund 0:3 (0:2)

VfL Bochum - FC Schalke 04 0:3 (0:1)

TuS Koblenz

- Energie Cottbus 4:2 n.V.

1860 München

- Hertha BSC 4:1 i. E.

FC Augsburg

- SC Freiburg 1:0 (0:0)

Werder Bremen

- FC St. Pauli 2:1 (1:0)

Eintracht Frankfurt

- Alemannia Aachen 6:4 (3:1)

VfL Osnabrück - Hamburger SV 4:2 i. E.

VfB Lübeck - VfB Stuttgart 1:3 n.V.

1. FC Kaiserslautern

- Bayer Leverkusen 2:1 (1:0)

1. FC Köln

- VfL Wolfsburg 3:2 (2:0)

Autorin: Sarah Faupel

Redaktion: Olivia Fritz