Haft für Produzenten des Schmähvideos
8. November 2012Um das Video, in dem der Prophet Mohammed verunglimpft und lächerlich gemacht wird, ging es in dem Prozess nicht direkt. Im Internet veröffentlichte Ausschnitte des Films hatten in Teilen der muslimischen Welt Anfang September gewalttätige Proteste vor US-Einrichtungen und anderen westlichen Vertretungen ausgelöst.
Mehr als 50 Menschen wurden getötet, unter ihnen auch der Botschafter der USA in Libyen. Auch die deutsche Botschaft in der sudanesischen Hauptstadt Khartum wurde von einer aufgebrachten Menge angegriffen.
In dem Verfahren vor einem Gericht in Los Angeles bekannte sich Mark Basseley Youssef schuldig, gegen vier von acht Bewährungsauflagen verstoßen zu haben. Der in den USA lebende koptische Christ hatte sich unter anderem als Nakoula Basseley Nakoula sowie Sam Bacile ausgegeben, als die Öffentlichkeit auf ihn wegen des Anti-Islam-Films aufmerksam wurde.
Der Gebrauch von Pseudonymen war dem 55-Jährigen aber untersagt worden, als er 2010 wegen Bankbetrugs zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Er hatte unter falschem Namen zahlreiche Konten eröffnet.
Als die Proteste gegen das islamfeindliche Machwerk begannen, war Youssef aus seinem Haus in einem Vorort von Los Angeles verschwunden und untergetaucht. Terrorgruppen, islamische Religionsführer und ein pakistanischer Minister haben Kopfgelder auf seine Ermordung ausgesetzt.
wl/se (dapd, afp, dpa)