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Lifestyle

Höllische Schmerzen: Trigeminusneuralgie

19. September 2013

Die Trigeminusneuralgie ist eine Form des Gesichtsschmerzes. Es handelt sich um einen äußerst schmerzhaften Reizungszustand des fünften Hirnnerven, des Nervus trigeminus. Trigeminus-Schmerzen gehören zu den heftigsten Schmerzerfahrungen überhaupt.

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Die Schmerzen schießen meist auf einer Seite unvermittelt scharf und stechend ein, vor allem oberflächlich am Kinn sowie an der Wange, aber auch die Zähne können weh tun. Die Attacken halten oft nur Sekunden an und können in kurzen Abständen mehrmals hintereinander an einem Tag auftreten. Häufig sind es bestimmte Ereignisse, die die Schmerzen auslösen, sogenannte Trigger: Etwa ein Luftzug, eine Berührung im Gesicht, Kauen oder Sprechen. Nur manchmal lässt sich eine zugrunde liegende Erkrankung feststellen, die zu den Nervenschmerzen führt: Ein Hirntumor, Multiple Sklerose oder die Folge einer Kopfverletzung. Meist ist der Nerv in seinem gesamten Verlauf irritiert. Das kann durch ein benachbartes, verändertes Blutgefäß im unteren Gehirnabschnitt, dem Hirnstamm geschehen - eine häufige Erscheinung bei Formen der Trigeminusneuralgie, bei denen keine erkennbare Grunderkrankung festzustellen ist. Die Therapie: Liegt keine erkennbare Grunderkrankung vor, stehen zunächst Medikamente zur Verfügung. Normale Schmerzmittel sind meist wirkungslos. Treten sehr viele Schmerzanfälle in rascher Folge auf, lassen sich die Anfälle durch hohe Dosen eines Antiepileptikums durchbrechen. Eine Operation erwägen die Ärzte nur, wenn Medikamente nicht helfen. Bei jüngeren Patienten befreit der Arzt den Nerv an dessen Austrittsstelle aus dem Gehirn von beengenden Gefäßen. Für ältere Patienten geeignet: Die Perkutane Thermokoagulation. Dabei schiebt der Arzt unter Röntgenkontrolle und Kurznarkose eine Sonde durch die Haut zu einer Ansammlung von Nervenzellkörpern des Nervus trigeminus vor. Dort werden dann unter lokaler Hitze-Einwirkung die Schmerz verursachenden Nervenzellen weggeschmort.