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Politik

Guterres: Politik tut zu wenig gegen Klimakrise

4. Oktober 2022

UN-Generalsekretär António Guterres sieht die Welt angesichts des Klimawandels in einem "Kampf auf Leben und Tod". Vor allem den G20-Staaten wirft er vor, nicht genug gegen eine Überhitzung des Planeten zu unternehmen.

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UN-Generalsekretär António Guterres an einem Rednerpult mit dem Logo der Vereinten Nationen
UN-Generalsekretär António Guterres erhebt schwere Vorwürfe gegen die IndustriestaatenBild: Xie E/Xinhua News Agency/picture alliance

Angesichts des Klimawandels redet der UN-Generalsekretär den reichen Industrienationen mit drastischen Worten ins Gewissen. Die Welt befinde sich in einem Überlebenskampf. Angesichts eines "galoppierenden Klima-Chaos" sei die Welt in einem "Kampf auf Leben und Tod", warnt António Guterres. Den 20 wohlhabendsten Ländern warf er vor, nicht genug gegen eine Überhitzung des Planeten zu tun. "Um es klar zu sagen: Die kollektiven Verpflichtungen der G20-Regierungen sind viel zu klein und kommen viel zu spät."

Guterres beklagt die politische Stagnation im Kampf gegen die sich verschärfende Klimakrise. Während das Klimachaos voranschreite, sei der Klimaschutz ins Stocken geraten. Der Ausstoß von Treibhausgasen sei auf einem Rekordhoch und nehme noch zu, sagte der UN-Generalsekretär. Er mahnte, es sei Zeit für einen Kompromiss zwischen den reichsten Ländern, die die meisten Schadstoffe ausstießen, und Schwellenländern, die oft die schlimmsten Folgen davon erleiden müssten.

Vorbereitungstreffen für COP27

Diejenigen, die viele Schadstoffe ausstießen, sollten für "Verluste und Schäden" aufkommen. Guterres sprach in New York, während in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, die Eröffnungssitzung eines Vorbereitungstreffens für die UN-Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm-el-Scheich stattfand. Es brauche bei der Weltklimakonferenz im November in Ägypten deutlich mehr internationale Kompromissbereitschaft, forderte Guterres.

Der UN-Generalsekretär hatte in den vergangenen Wochen wiederholt verlangt, die Verursacher von Umweltschäden müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Die weltweiten Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase müssen laut Forschern bis 2030 um etwa die Hälfte sinken. Anders ist demnach das auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 gemeinsam vereinbarte Ziel nicht zu erreichen, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf 1,5 Grad zu begrenzen. Nach den gegenwärtig vorliegenden Klimaschutzplänen der Staaten würden sie aber sogar weiter steigen. Die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

qu/gri (dpa, ap)