1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Grüne fordern Internationale Sudan-Konferenz

8. Januar 2010

Kerstin Müller (Grüne) warnt vor einem erneuten Krieg im Sudan +++ Heal-Africa-Klinik im Kongo betreut vergewaltigte Frauen

https://p.dw.com/p/LOYB
Kerstin Müller (Grüne)Bild: DPA

Angesichts der eskalierenden Gewalt im Südsudan haben die Grünen eine Sudan-Konferenz im Rahmen der Vereinten Nationen gefordert. Die internationale Gemeinschaft müsse beim Thema Südsudan wie vor dem Friedensschluss des Jahres 2005 wieder "an einem Strang ziehen", sagte die außenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Kerstin Müller. Zudem solle die Bundesregierung einen eigenen Sudan-Beauftragten ernennen, der die UN-Vermittlungsbemühungen in dem Land unterstützen könne. Der Sudan steht nach Einschätzung Müllers derzeit "an einem Scheidepunkt". Die Befriedung des Sudan und der gesamten Region stehe auf der Kippe. Dabei sei die Abspaltung des Südsudan beim Referendum Anfang 2011 absehbar. "Wenn man nicht will, dass es dann zu einem gescheiterten Staat kommt, muss man jetzt handeln." Sonst drohe eine Entwicklung wie in Somalia. Als Staatsministerin im Auswärtigen Amt von 2002 bis 2005 war Müller während der rot-grünen Bundesregierung häufiger im Sudan und engagierte sich damals nachdrücklich für das Friedensabkommen.

Die Heal-Africa-Klinik in Goma

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo bemüht sich die internationale Gemeinschaft seit langem um einen stabilen Frieden. Doch nach wie vor machen versprengte Rebellen-Bewegungen die riesige Region unsicher. Koordinierte Militäraktionen der kongolesischen Armee mit den vor Ort stationierten Blauhelmen der Vereinten Nationen konnten kleine Erfolge erzielen und manche Gebiete von der Kontrolle der Rebellen befreien. Allerdings nehmen viele Milizien jetzt andernorts Rache an der Zivilbevölkerung, die den Angriffen zumeist schutzlos ausgesetzt ist. Seit Jahren ist die Vergewaltigung von Frauen dabei zur Kriegswaffe geworden. Die Opfer tragen die körperlichen und seelischen Verletzungen oft ein Leben lang mit sich herum, denn medizinische Versorgung und psychologische Unterstützung sind rar. In Goma, Hauptstadt der ostkongolesischen Provinz Nordkivu, kümmert sich eine Klinik um die betroffenen Frauen.

Redaktion: Klaudia Pape