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Gruppe H: Ein Ticket für nächste WM-Runde ist noch frei

22. Juni 2006

In der Gruppe H kämpfen die Ukraine und Tunesien um den 2. Gruppen-Platz. Spanien ist bereits qualifiziert und Saudi-Arabien hat nur noch theoretische Chancen auf ein Vorrücken in die nächste Runde.

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Spaniens Fans haben Grund zur Freude: ihre Mannschaft ist für die nächste Runde qualifiziertBild: DW

In der WM-Gruppe H stehen sich die Ukraine und Tunesien am Freitag (23.6., 16 Uhr) in Berlin in einem "Endspiel" um den zweiten Platz gegenüber. Der Ukraine reicht nach ihrem 4:0-Sieg gegen Saudi-Arabien ein Unentschieden, um sich fürs Achtelfinale zu qualifizieren. Die Tunesier dagegen müssen siegen.

Die Nordafrikaner machen sich dennoch alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen, denn der erste WM-Einsatz ihres Torjägers Silva dos Santos wird immer wahrscheinlicher. Beim ersten Training in Berlin unternahm der gebürtige Brasilianer am Mittwochabend erstmals seit gut zwei Wochen wieder Übungen mit dem Ball. Dos Santos hat in seinen bisher 28 Länderspielen für Tunesien 18 Treffer erzielt. Beim letzten WM-Test der Tunesier am 7. Juni in Schweinfurt verletzte er sich jedoch gegen eine bayerische Amateur-Auswahl am linken Schienbein. Seither hatte er lediglich ein leichtes Lauftraining absolvieren können.

WM Fußball Ukraine Andriy Shevchenko
Andrej Schewtschenko freut sich über den 4:0-Sieg gegen Saudi-ArabienBild: AP

Große Tunesier

Trotz der starken Leistung beim 4:0 über Saudi-Arabien beschwören die Ukrainer um Schewtschenko und Co die Stärken der Tunesier. "Tunesiens Spieler sind allesamt einen Kopf größer als die von Saudi-Arabien. Das wird ein ganz anderes Spiel. Unsere Chancen aufs Weiterkommen liegen bei 60:40", sagt Angreifer Andrej Woronin vom Bundesligisten Bayer Leverkusen. Superstar Andrej Schewtschenko warnt ebenfalls vor Überheblichkeit: "Tunesien hat eine starke Mannschaft. Doch wir wollen alles tun, um ein gutes Ergebnis zu holen. Das kann auch ein Remis sein."

Sollte die Ukraine (3 Punkte) die Tunesier (1 Punkt) mit einem Remis auf Distanz halten, müsste der zweite Platz gesichert sein, es sei denn, Außenseiter Saudi-Arabien (1 Punkt) schafft im Spiel gegen Spanien (16 Uhr) einen klaren Sieg. Dies ist noch nicht einmal völlig abwegig, denn bei den Spaniern hat zurzeit Harmonie Priorität, ein Sieg ist von untergeordneter Bedeutung. Trainer Luis Aragonés will beim Duell in Kaiserslautern elf Reservisten auflaufen lassen. Damit verhilft der Coach einerseits der kompletten Stammelf zu einer Ruhepause. Andererseits gibt er den Spielern der zweiten Garnitur die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. "Ich vertraue jedem meiner 23 Spieler, weil sie mir täglich beweisen, wie gut sie sind", sagte Aragonés. Vor allem ältere Stars wie Raúl oder Míchel Salgado sowie Torwart Santiago Cañizares können sich mit dem Reservisten-Dasein wenig anfreunden.

Saudis abgeschlagen

Die "Roten" aus Spanien haben in der letzten Runde der Gruppenspiele die beste Ausgangsposition aller WM-Teams: Sie sind bereits für das Achtelfinale qualifiziert; für den Gruppensieg reicht ein Remis und vielleicht sogar eine knappe Niederlage. Eigentlich kann nichts schief gehen: Auf der Tribüne werden König Juan Carlos und Königin Sofía als "Glücksbringer" das Spiel miterleben.

Saudi-Arabien will aber auf jeden Fall ein Debakel wie beim 0:8 vor vier Jahren gegen Deutschland verhindern. Ihr Verbandschef Scheich Sultan Bin Fahad Abdulaziz verdoppelte nach Angaben des Madrider Sportblatts "Marca" die Prämien. Bei einem Sieg über Spanien erhielte jeder Spieler 52.000 Euro. (mas)