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Gruppe H – Belgien, Russland, Japan, Tunesien

Wolfgang van Kann25. Mai 2002

Zumindest auf dem Papier gibt es in der Gruppe H zwei klare Favoriten - alles andere als ein Weiterkommen von Belgien und Russland wäre jedenfalls eine dicke Überraschung.

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Die größte WM-Erfahrung haben die Belgier, die bereits zum 11. Mal - zum sechsten Mal in Folge - dabei sind, mehr als der vierte Rang 1986 sprang aber nie heraus. Auch diesmal scheint es unwahrscheinlich, dass Belgien ein entscheidendes Wort mitreden kann. Die großen Stars sucht man vergeblich, teuerster Spieler ist der Abwehrspieler Daniel van Buyten, der 2001 für 10 Millionen Dollar von Standard Lüttich zu Olympique Marseille wechselte. Außerdem kennt man noch aus der Bundesliga Marc Wilmots und Emile Mpenza von Schalke 04.

Ein großes Fragezeichen hängt über den Russen, die bei der letzten WM und auch der EM nicht dabei waren. In der Qualifikation schafften Russland vor Slowenien, Jugoslawien und der Schweiz den Durchmarsch. Doch ob das reicht, muss sich erst zeigen. Die eingespielte Mannschaft setzt vor allem auf Legionäre wie Alexej Smertin von Girondins Bordeaux, Viktor Onopko von Real Oviedo oder Valeri Karpin von Celta de Vigo.

Auch der Heimvorteil wird Japan bei der zweiten WM-Teilnahme nach 98 kaum helfen. Zwar ist in den letzten Jahren ein Aufschwung zu verzeichnen, technisch haben sich die Japaner verbessert, doch die Kraft fehlt meist noch. So gab es zuletzt ein 0:5 in einem Testspiel gegen Frankreich, das die Japaner doch ziemlich ernüchterte.. Der Star der Mannschaft ist der für den AC Parma spielende, 25jährige Mittelfeldspieler Hidetoshi Nakata.

Angesichts des Chaos, das im tunesischen Fußball vor der dritten WM-Teilnahme herrscht, wäre das Überstehen der Vorrunde für Tunesien ein kleines Wunder. Die WM-Qualifikation schaffte die Mannschaft unter Trainer Eckhard Krautzun auf überzeugende Weise ungeschlagen, dann wurde der Deutsche vergrault. Es folgte der Franzose Henri Michel auf dem Trainerposten, der nach den torlosen Vorstellungen der Tunesier beim Afrika-Cup unter Beschuss geriet und nach harscher Pressekritik entnervt aufgab. Nun haben mit Ammar Souyah und Khemales Laabidi zwei tunesische Ex-Nationalspieler das Sagen - die die Torflaute aber auch nicht allein beheben können.