Plan B

Mit Street Art gegen die Krise

Essen statt Polizei

Das Image der Polizei in Griechenland ist denkbar schlecht. Polizisten gelten bei vielen Griechen als rücksichtslose Schläger. Dieses Stencil - so die Bezeichnung für Street Art mit Schablonen - fordert: "Gebt Geld für Essen statt für den Polizeistaat". Dabei leidet auch die Polizei unter der Krise. Oft arbeiten die Beamten bis zu 70 Stunden pro Woche. Nur 40 Stunden bekommen sie bezahlt.

Mit Street Art gegen die Krise

Das große Müllproblem

"Sammel den Dreck auf, Du Stück Dreck" sagt diese Sprechblase an der Wand der Aristoteles-Universität in Thessaloniki. Seit Wochen streikt das Reinigungspersonal dort. In den Fluren und in den Hörsälen türmen sich die Müllberge. Doch für linke Studentengruppen kommt Müll wegräumen nicht in Frage. Das wäre Streikbruch.

Mit Street Art gegen die Krise

Solidarität mit den Arbeitern

Die Firmenleitung des griechischen Stahlunternehmens Elleniki Halyvourgia hatte im Oktober 2011 Lohnkürzungen von 40 Prozent beschlossen. Das ließen sich die Arbeiter nicht gefallen. Neun Monate streikten sie. Erst im Juli 2012 löste die Polizei den Streik auf. Das Stencil fordert die Solidarität mit den Stahlarbeitern – an Banken, Geschäftsfassaden und Uni-Gebäuden.

Mit Street Art gegen die Krise

Gegen ein zu teures Studium

"Wir fragen nicht nach Selbstverständlichkeiten. Wir nehmen sie uns. Studentenversammlung gegen Studiengebühren", steht auf diesem Stencil in der Aristoteles-Universität. Die Krise trifft auch die Unis. Zum Beispiel für Mensa-Essen müssen Studenten an der Aristoteles-Universität inzwischen zahlen. Vor der Krise war das Studentenfutter kostenlos.

Mit Street Art gegen die Krise

Schlechte Noten fürs Bildungssystem

Um Bildung geht es auch hier. Das Bildungssystem und die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes sind in Griechenland schlecht aufeinander abgestimmt. Dieses Graffiti ist Ausdruck dafür. "Der Nachweis, verrückt zu sein, ist das das einzige Zeugnis, das noch etwas Wert ist", steht auf dieser Wand.

Mit Street Art gegen die Krise

Griff nach den Euro-Sternen

Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds fordert von Griechenland harte Sparmaßnahmen. Zwar leiden die Griechen sehr darunter, dennoch will eine große Mehrheit den Euro behalten. Dieses Graffiti in Athen zeigt ein kleines Mädchen, das nach den unerreichbaren Euro-Sternen greift.

Mit Street Art gegen die Krise

Alles ist gut?

Alles war scheinbar gut - bis zum Ausbruch der Krise im Jahr 2008. Griechenlands Staatsfinanzen waren aber vorher schon marode. Behörden und Ministerien hatten falsche Zahlen an das Statistische Amt in Athen gemeldet und so die tatsächliche Staatsverschuldung verschleiert. Dieses Graffiti in Athen zeigt den ehemaligen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou.

Autorin/Autor: Vera Kern/ Christoph Ricking