Grange gewinnt Slalom-Gold
15. Februar 2015Was war das für ein Finale dieser Weltmeisterschaften! Immer wieder wechselnde Führungen, banges Warten auf die Konkurrenz und dann die Gewissheit für den Franzosen Jean-Baptiste Grange, den Titel im Slalom gewonnen zu haben. Dank eines furiosen zweiten Laufs verbesserte sich Grange in Vail/Colorado noch vom fünften auf den ersten Rang.
Hinter ihm landeten in Fritz Dopfer und Felix Neureuther zwei Deutsche. Dopfer, der wegen Rückenproblemen den Teamwettbewerb verpasst hatte, konnte seine Gefühle kaum in Worte fassen: "Vor zwei Wochen hätte ich mir das nie vorstellen können, weil ich nicht in der Verfassung war", sagte Dopfer im ARD-Fernsehen. "Ich bin extrem dankbar, dass ich das erleben darf. Das hätte ich mir nie erträumt". Er hatte sich vom sechsten Platz nach dem ersten Lauf noch auf Silber vorgefahren, hatte am Ende 0,35 Sekunden Rückstand auf Grange.
Hirschers Pech - der Deutschen Glück
Hin- und hergerissen war sein Teamkollege Neureuther. Der beste Slalomfahrer dieser Saison verbremste den ersten Lauf, kam nur als Siebter ins Ziel. Im Finaldurchgang griff Neureuther zwar an, aber ein grober Patzer wäre ihm fast zum Verhängnis geworden: "Nach dem Fehler hätte ich nie gedacht, dass ich eine Medaille gewinnen kann", sagte er im Ziel. "Ende gut, alles gut".
Dass er dabei vom Ausscheiden seines österreichischen Freundes und Konkurrenten Marcel Hirscher profitierte, war Neureuther sichtlich peinlich. Hirscher war als Führender und letzter Starter ins Rennen gegangen, verlor aber schon im oberen Teil seinen Vorsprung und schied dann nach einem Einfädler aus.
Stark präsentierten sich auch die beiden anderen, jungen DSV-Athleten: Linus Strasser kam bei seinem ersten internationalen Großereignis als Zehnter in die Wertung, Philipp Schmid wurde 17.
Die deutsche Mannschaft kommt damit bei dieser WM auf zweimal Silber und einmal Bronze, nachdem zuvor nur Viktoria Rebensburg im Riesenslalom auf dem Podest gestanden hatte.